Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verurteilter Biathlon-Star Simon darf bei Olympia starten

Biathletin Julia Simon wird nach ihrem Kreditkartenbetrug von Wettkämpfen und Trainings ausgeschlossen. Die Französin verpasst den Auftakt-Weltcup, nicht aber den Höhepunkt der Wintersport-Saison.

Julia Simon (l) darf nach dem Kreditkartenbetrug an ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (r) bei Olympia teilnehmen. (Archivbild)
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Nach ihrer Verurteilung wegen Diebstahls und Kreditkartenbetrugs darf die französische Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon im kommenden Februar an den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen. Der französische Skiverband (FFS) gab bekannt, dass der 29-Jährigen ein sechsmonatiges Wettkampf- und Trainingsverbot auferlegt wurde, wovon fünf jedoch auf Bewährung stehen.

Die Sperre betrifft alle Veranstaltungen der FFS und der Biathlon-Weltverband IBU und wurde am 7. November in Kraft gesetzt. Simon wird daher den Beginn der Weltcup-Saison in Östersund, Schweden, ab dem 29. November verpassen. Allerdings wäre die Spitzenathletin bereits beim folgenden Weltcup in Hochfilzen, Österreich, wieder startberechtigt.

Darüber hinaus erhielt Simon eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro, 15.000 davon auf Bewährung. Der französische Verband sprach von einer «sehr strengen» Entscheidung durch die unabhängige Disziplinarkommission. Sowohl der Verband als auch Simon können innerhalb von sieben Tagen Berufung gegen die Entscheidung einlegen.

Strafrechtlich verurteilt

Simon wurde vor zwei Wochen vor dem Strafgericht in Albertville zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro verurteilt. Der zehnmaligen Weltmeisterin wurde vorgeworfen, dass sie mit gestohlenen Kreditkartendaten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) sowie einer Team-Physiotherapeutin im Dezember 2021 sowie im August und September 2022 im Internet Waren im Wert von rund 2.500 Euro eingekauft haben soll.

Nachdem Simon die Vorwürfe lange bestritten und außerdem behauptet hatte, selbst Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden zu sein, gab sie vor einem Strafgericht zu, die Vorwürfe des Diebstahls und Betrugs begangen zu haben.

Die Anschuldigungen waren Ende September 2022 intern aufgekommen. Braisaz-Bouchet erstattete im Frühsommer 2023 Anzeige. Daraufhin wurde Simon vorübergehend vom Mannschaftstraining ausgeschlossen und sogar kurz in polizeiliches Gewahrsam genommen.

dpa