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Deutscher Bahnrad-Vierer beendet 22-jährige Durststrecke mit WM-Medaille

Der erstmals seit 22 Jahren wieder eine WM-Medaille gewinnende Männer-Vierer sorgt für Freude und Erleichterung im deutschen Team.

Bundestrainer Meyer darf sich über WM-Bronze freuen.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Nach 22 Jahren des Wartens gewann der Bahnrad-Vierer der Männer endlich wieder eine WM-Medaille. Tim Torn Teutenberg und seine Teamkollegen rissen vor Freude die Arme auf dem Holzoval in die Höhe. Das Quartett, bestehend aus Benjamin Boos, Teutenberg, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler, siegte im kleinen Finale der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung in 3:52,707 Minuten gegen das japanische Team, das sogar in der letzten Runde stürzte. Die Veranstaltung fand in der Ballerup Super Arena bei Kopenhagen statt.

«Wir hatten alle richtig Bock, die Medaille zu holen. Es gab schon ein wenig Druck, nachdem wir erfahren hatten, dass es 22 Jahre keine Medaille für den Vierer gab. Deshalb ist die Erleichterung und Freude natürlich jetzt richtig groß», sagte Teutenberg und Youngster Jochum fügte hinzu: «Es hätte nicht besser laufen können. Ich denke, dass uns diese Medaille langfristig pusht und auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in LA helfen wird». Der 20-Jährige war bei der letzten deutschen Medaille in der einstigen deutschen Paradedisziplin noch gar nicht auf der Welt.

Medaille auch für den Frauen-Vierer

Das deutsche Team konnte am zweiten Tag gleich zwei Medaillen feiern. Der deutsche Frauen-Vierer zeigte ebenfalls ein beeindruckendes Comeback und schaffte es sogar ins große Finale. Lisa Klein, Franziska Brauße, Laura Süßemilch und Mieke Kröger besiegten auf dem Weg zum Endlauf das Team aus Italien mit einer Zeit von 4:11,602 Minuten. Mit Klein, Brauße und Kröger, die bereits beim Olympiasieg 2021 in Tokio dabei waren, konnten sie auf dem letzten Kilometer einen Rückstand von über drei Sekunden in einen Sieg umwandeln.

Auf eine Medaille bei den Frauen hatte das deutsche Team gehofft, bei den Männern kam der Erfolg eher überraschend. «Ich freue mich vor allem, dass unsere jungen Sportler wie Bruno Kessler und Ben Felix Jochum ihre Chance genutzt haben. Natürlich hatten wir auch ein bisschen das Glück auf unserer Seite, aber danach fragt später niemand mehr. Die lange Durststrecke ist beendet», sagte Bundestrainer Sven Meyer, der in den ersten beiden Läufen auch den Leipziger Felix Groß eingesetzt hatte. Deutschland profitierte bei WM-Bronze in Dänemark vom Startverzicht von Olympiasieger Australien und von einem Sturz des Olympia-Dritten Italien in der ersten Runde.

Vierer war einst ein Medaillengarant

Der Vierer war einst eine deutsche Erfolgsgeschichte. Fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel fuhren deutsche Mannschaften in der Vergangenheit heraus. Beim Olympia-Triumph in Sydney 2000 hatten Robert Bartko und Co. als erstes Team die Vier-Minuten-Schallmauer durchbrochen. Ab 2002 begann jedoch der Abwärtstrend, teilweise wurde in der Vergangenheit sogar die Olympia-Teilnahme verpasst. In Paris war zuletzt in der Qualifikation Endstation.

dpa