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Deutschlands Handballer überzeugen mit klarem Sieg gegen überforderte Japaner

Die Mannschaft zeigt Medaillenform und kann mit einem weiteren Sieg das Viertelfinale erreichen.

Torhüter Andreas Wolff war wieder ein wichtiger Rückhalt.
Foto: Marcus Brandt/dpa

Deutschlands Handballer haben bei den Olympischen Spielen erfolgreich ihre Pflichtaufgabe gegen die überforderten Japaner erfüllt und sind einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gegangen. Zwei Tage nach dem überraschenden Sieg gegen Schweden bestätigte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason mit einem überzeugenden 37:26 (21:10) gegen die Asiaten ihre gute Form für eine Medaille.

Im Testspiel vor acht Tagen hatte das DHB-Team bereits deutlich gegen Japan gewonnen. Vor etwa 5.700 Zuschauern im Pariser Süden war Rückraumspieler Renars Uscins mit sieben Toren der beste deutsche Torschütze.

Die Mannschaft um Spielmacher Juri Knorr hat ihr Ticket für die K.o.-Phase zwar noch nicht sicher, kann dieses jedoch mit einem weiteren Sieg gegen Kroatien am Mittwoch vorzeitig lösen. Gegen das Team von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson hatte die DHB-Auswahl zuletzt allerdings sowohl bei der Heim-EM im Januar als auch in der Olympiaqualifikation im März verloren. Weitere Vorrundengegner sind Spanien und Slowenien. Die besten vier Teams der beiden Sechsergruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale.

Der Kaffee wirkt

Bevor es um 9.00 Uhr aufs Parkett ging, hatten Deutschlands Handballer bereits die erste Prüfung bestanden. Das Aufstehen um 5.00 Uhr fiel allerdings nicht allen Spielern leicht. Um beim Anpfiff fit und hellwach zu sein, hatten die selbst ernannten Morgenmuffel um Uscins den ungewohnten Ablauf in der Vorbereitung mehrmals geübt. Die vom Jungstar angekündigten Tassen Kaffee «um 5.30 Uhr und um 6.30 Uhr» erfüllten ihren Zweck.

Der 22-jährige Rückraumspieler begann beeindruckend und erzielte vier der ersten sechs deutschen Treffer. Der überzeugende Sieg gegen den Medaillenkandidaten Schweden hatte dem gesamten DHB-Team offensichtlich Selbstvertrauen gegeben. Auch Spielmacher Knorr, der oft unter dem äußeren und selbstauferlegten Druck bei Großveranstaltungen leidet, spielte völlig befreit und überzeugte mit seinen schnellen Würfen aus dem Rückraum. Am Ende erzielte er sechs Treffer.

Nach nicht einmal vier Minuten nahm Japans Trainer ohne Erfolg die erste Auszeit. Das DHB-Team dominierte weiterhin die völlig überforderten Japaner und führte schnell mit neun Toren (16:7). Die Effizienz der deutschen Auswahl lag zu diesem Zeitpunkt bei über 90 Prozent. Andreas Wolff zeigte erneut seine Zuverlässigkeit im Tor. Gislason beobachtete das Spiel von der Seitenlinie aus ungewohnt gelassen.

Jeder darf mal ran

Da der Sieg zur Halbzeit bereits feststand, hatte Gislason die Möglichkeit, viel zu rotieren. David Späth kam ins Tor und Rune Dahmke, der für den verletzten Tim Hornke nachnominiert wurde, sammelte seine ersten Olympia-Minuten. Unabhängig davon, welche Mannschaft auf dem Spielfeld stand – der DHB-Express rollte weiterhin mühelos dem Sieg entgegen.

dpa