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Vor Traum-Halbfinale in New York: Djokovic bittet zum Tanz

Djokovic möchte bei den US Open seinen 25. Grand-Slam-Titel gewinnen. Den Halbfinaleinzug widmet er seiner Tochter. Nun steht ihm Alcaraz im Weg. Die Frage ist, wie schnell er sich erholt.

Novak Djokovic widmet seinem Sieg seiner Tochter, die ihren 8. Geburtstag feierte.
Foto: Adam Hunger/AP/dpa

Novak Djokovic feierte seinen Schritt ins Traum-Halbfinale bei den US Open gegen Carlos Alcaraz mit einem kleinen Tanz zu Ehren seiner Tochter. Dass der Papa an ihrem 8. Geburtstag sein Viertelfinale auf der Jagd nach dem Grand-Slam-Rekord bestritt und ihre Party verpasste, kam bei der daheim gebliebenen Tara nicht gut an.

Das 6:3, 7:5, 3:6, 6:4 gegen den amerikanischen Vorjahresfinalisten Taylor Fritz sei deswegen ein «großes Geschenk für sie», sagte der 38 Jahre alte Serbe. Den kleinen Tanz zum Lied «Soda Pop», den er nach dem Erfolg präsentierte, habe ihm Tara beigebracht. Sie hätten verschiedene Choreographien einstudiert. «Sie wird mich morgen bewerten. Hoffentlich bringe ich sie zum Lachen, wenn sie aufwacht», meinte er und formte mit seinen Händen ein Herz. 

In New York fordert Djokovic nun auf seinem erhofften Weg zum 25. Grand-Slam-Titel «die Großen Zwei» zum Tänzchen auf, wie Alcaraz und Jannik Sinner mittlerweile manchmal gewürdigt werden. «Alle erwarten und erhoffen sich wahrscheinlich ein Finale zwischen den beiden. Ich werde versuchen, die Pläne der meisten Leute zu durchkreuzen», kündigte Djokovic an. 

Noch einmal kann die ehemalige Nummer eins der Welt in der entscheidenden Phase eines Grand-Slam-Turniers ein gewichtiges Wort mitreden. Djokovic hatte zu Beginn der US Open gesagt, dass er Familienfeiern wie die Geburtstage seiner Kinder nur ungern verpassen möchte. Er war etwas unsicher in das Turnier gestartet. Am Freitag spielt er in seinem 53. Halbfinale bei einem der vier wichtigsten Turniere gegen den French-Open-Champion Alcaraz ums Finale.

Wie fit geht Djokovic ins Halbfinale?

Die vergangenen beiden Duelle mit Alcaraz im Viertelfinale der Australian Open und im Endspiel der Olympischen Spiele 2024 in Frankreich gewann Djokovic. Zuvor verlor er 2024 das Wimbledon-Finale gegen den Spanier. Insgesamt liegt er mit 5:3-Siegen vorn. Der Weltranglisten-Zweite Alcaraz zeigt sich allerdings gerade in Topform. «Es wird auf jeden Fall viel gelaufen», blickte Djokovic auf das Duell mit dem 22 Jahre alten Spanier voraus. 

Die zwei Tage Pause kommen ihm gelegen. Denn das Alter geht an ihm nicht spurlos vorbei. «Der Schlüssel wird sein, meinen Körper in Form zu bringen und bereit zu sein, wenn nötig fünf Sätze zu spielen», sagte Djokovic. «Normalerweise spiele ich gern die großen Matches auf der großen Bühne. Ich bin mir nur nicht sicher, wie sich mein Körper anfühlen wird.»

Er lehnte sich gegen Fritz auf seinem Schläger, nachdem er einen Matchball nach einem Ballwechsel über 19 Schläge verloren hatte. Beim dritten Entscheidungspunkt machte der Viertplatzierte der Weltrangliste die Arbeit mit einem Doppelfehler für ihn. Seine Erfolgsserie gegen den 27-jährigen Amerikaner baute er auf beeindruckende 11:0-Siege aus.

«Es war ein unglaublich enges Match. Ich war glücklich, ein paar wichtige Breakchancen abzuwehren», sagte Djokovic. Einen Physiotherapeuten wie in drei der vier Runden zuvor brauchte er diesmal nicht. In der ersten Runde war der 24-fache Rekord-Grand-Slam-Sieger selbst überrascht gewesen, wie schlecht er sich fühlte und wie schwer er sich nach langen Ballwechseln erholte. In der dritten Runde zwickte der Rücken, im Achtelfinale gegen Jan-Lennard Struff wurde er am Nacken, Schulter und Arm behandelt. 

Für Djokovic soll sich in New York ein Kreis schließen

Vor zwei Jahren feierte Djokovic in New York seinen 24. und bisher letzten Grand-Slam-Triumph. Seitdem jagt er weiterhin vergeblich seinem 25. Titel hinterher, um sich als alleiniger Rekordhalter vor der Australierin Margaret Court zu positionieren. Bei den drei vorherigen Grand-Slam-Turnieren in dieser Saison erreichte er jeweils das Halbfinale, konnte jedoch nicht weiterkommen, auch aufgrund einiger körperlicher Probleme.

In Australien gab Djokovic gegen Alexander Zverev wegen einer Oberschenkelverletzung auf. In Wimbledon schilderte er nach seiner Niederlage gegen Sinner, dass es sich für ihn anfühle, als würde er in diese Matches gegen Alcaraz und Sinner «mit halbleerem Tank gehen». Ob er sich nun anders fühle als in Wimbledon? «Lasst uns abwarten. Im Moment fühle ich mich nicht frisch. Hoffentlich bin ich fit genug und spiele gut genug, um mit Carlos mitzuhalten. Dann kann es ein offenes Spiel werden.»

dpa