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Warum der Bundesliga-Fünfte Champions League spielen kann

In der Bundesliga geht der Kampf um die internationalen Plätze in die heiße Phase. Die Champions League und die anderen Europacups werden im Herbst revolutioniert. Was kommt auf Teams und Fans zu?

In der neuen Saison verändert sich der Modus der Champions League.
Foto: Tom Weller/dpa

Am Samstag findet in der Fußball-Bundesliga ein Dreifach-Gipfel statt, bei dem Leverkusen gegen Stuttgart, Bayern gegen Frankfurt und Leipzig gegen Dortmund spielen. Die sechs besten Teams der Liga treten gegeneinander an. Fünf von ihnen haben – Stand jetzt – gute Aussichten, in der nächsten Saison an der Champions League teilzunehmen.

Die Königsklasse Europas wird dann – ebenso wie die Europa League und die Conference League – erstmals in einem neuen Format gespielt. Dieses soll gemäß dem Wunsch der UEFA für mehr Spannung sorgen und deutlich steigende Einnahmen in Milliardenhöhe garantieren, dürfte für viele jedoch zunächst ungewohnt sein.

Wie viele Teams treten künftig in der Königsklasse an?

Das Teilnehmerfeld der Champions League wird um vier Teams auf 36 Mannschaften erweitert. Zwei dieser Plätze werden an Verbände vergeben, deren Teams in der aktuellen Europapokal-Saison insgesamt am erfolgreichsten waren. Italien hat bereits einen fünften Startplatz für 2024/25 gesichert. In der Rangliste liegt die Bundesliga hinter der Serie A auf dem zweiten Platz und hat dank Bayern, Dortmund und Leverkusen, die alle noch international vertreten sind, gute Aussichten, ebenfalls einen fünften Champions-League-Platz zu erhalten.

Wie sieht der Spielplan dann künftig aus?

Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Vierergruppen abgeschafft werden. Stattdessen wird eine Gesamttabelle aller 36 Teams darüber entscheiden, wer weiterkommt. Jedes Team wird acht Hauptrundenspiele bestreiten, was zwei mehr sind als im bisherigen Format. Dabei spielen die Vereine jeweils vier Heim- und vier Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Gegner.

Wie werden die Gegner ermittelt?

Wie bisher wird vor Beginn der Saison eine Auslosung durchgeführt, bei der die Vereine je nach Stärke in vier Töpfe à neun Teams eingeteilt werden. Jeder Club wird zwei Gegnern pro Topf zugelost, einschließlich zwei aus dem eigenen Topf. Dies führt dazu, dass es bereits in der Hauptrunde zu Spitzenbegegnungen zwischen europäischen Fußball-Schwergewichten wie Manchester City, Real Madrid oder Bayern München kommen kann. Es ist ausgeschlossen, dass zwei Teams aus demselben Land gegeneinander antreten. Die Europa League umfasst ebenfalls acht Hauptrundenspieltage, während die Conference League nur sechs hat.

Was erhofft sich die UEFA von dem neuen Modus?

Es finden mehr Partien statt, die Einnahmen steigen. Die UEFA rechnet mit insgesamt 4,4 Milliarden Euro pro Saison für alle Europapokalwettbewerbe. «Es sind ein paar Spiele mehr, es geht ums Geld. Das ist eben das Geschäft», sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der Deutschen Presse-Agentur. Der Kontinentalverband erhofft sich zudem ein größeres Fan-Interesse an der ersten Phase, weil auch Topspiele winken. Die UEFA spricht von «Gigantenduellen». Sie setzt zudem auf mehr Spannung, weil nun häufiger bis zum letzten Hauptrundenspieltag der Einzug in die Playoffs und zugleich auch die Position in der K.o.-Phase offen seien. Im bisherigen Format waren viele Teams oft schon nach vier oder fünf Spieltagen durch oder ausgeschieden.

Und wie geht es danach in der K.o.-Phase weiter?

Die ersten acht Teams sind bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Zwischen den Clubs auf den Plätzen 9 bis 24 werden acht K.o.-Partien basierend auf ihrer Platzierung ausgelost. Nach Hin- und Rückspiel wird festgelegt, welche Teams die Achtelfinals erreichen. Bei der nächsten Auslosung für die Achtelfinals wird die Tabelle aus der ersten Phase berücksichtigt. Der Weg zum Finale wird bei der Auslosung der Achtelfinals festgelegt. Erst im Endspiel können der Erst- und Zweitplatzierte der Vorrunde aufeinandertreffen.

Was ist sonst noch neu?

Im Gegensatz zu bisher gibt es keinen Übergang zwischen Champions League, Europa League und Conference League. Für die Teams, die es nicht in die K.o.-Phasen und das Achtelfinale schaffen, ist die internationale Saison vorbei. Aufgrund der Erweiterung der Wettbewerbe und des neuen Modus gibt es mehr Wochen Europacup: Champions League und Europa League starten im September, die Hauptrundenspieltage sieben und acht finden erst im Januar statt. Am letzten Spieltag werden aus Fairplay-Gründen – ähnlich wie beim Bundesliga-Finale – alle 18 Partien gleichzeitig angepfiffen. Im Februar beginnt in den drei Wettbewerben die erste K.o.-Phase, von März bis Mai folgen Achtel-, Viertel- und Halbfinale sowie die Endspiele.

dpa