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Weber als deutscher Meister nach Paris – Vetter ohne Chance

Speerwerfer Julian Weber ist bei den deutschen Meisterschaften eine Klasse für sich. Ex-Weltmeister Johannes Vetter kann die letzte Chance auf das Olympia-Ticket nicht nutzen. Er muss operiert werden.

Holte sich mit einer Weite von 86,63 Metern den deutschen Meistertitel: Speerwerfer Julian Weber.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Julian Weber, der deutsche Speerwurf-Meister, reist zu den Olympischen Spielen in Paris. Der EM-Zweite aus Mainz sicherte sich seinen vierten nationalen Titel in Folge bei den Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig. Mit 86,63 Metern erzielte Weber im sechsten und letzten Versuch die beste Weite, aber auch jeder der anderen fünf Versuche hätte für den Sieg gereicht.

Weber zeigte sich mit seinem Wettkampf insgesamt zufrieden. «Der Ausreißer hat ein bisschen gefehlt, das ist so ein bisschen ärgerlich», sagte der WM-Vierte, der sich nach eigenen Worten gerade in einer harten Trainingsphase befindet. Bei Olympia peilt Weber eine Bestmarke an. «Das ist mein Ziel, dann ist auf jeden Fall eine Medaille drin. Nach heute bin ich noch optimistischer», sagte der 29-Jährige, dem bislang noch ein Wurf über 90 Meter fehlt.

Rang zwei holte Routinier Thomas Röhler, der Olympiasieger von 2016 lag mit 76,84 Metern jedoch schon deutlich zurück. «Mir geht es zu gut, um den Speer in die Ecke zu stellen», erklärte der 32-Jährige aus Jena aber anschließend. Der erst 19-jährige Max Dehning, der im Winter sensationell die 90-Marke-Meter übertroffen hatte, wurde Dritter mit 75,70 Metern. Der ehemalige Zehnkampf-Welt- und Europameister Niklas Kaul belegte mit für ihn starken 75,60 Metern Rang vier im Feld der Spezialisten.

Vetter nur Sechster

Johannes Vetter, der ehemalige Speerwurf-Weltmeister, scheiterte verletzt klar bei seinem Versuch, beim Saison-Debüt die finale Chance auf ein Olympia-Ticket zu nutzen. Der deutsche Rekordhalter, der immer wieder von körperlichen Problemen geplagt wird, landete mit 73,16 Metern nur auf dem sechsten Platz. Beim letzten Versuch trat der 31-Jährige überhaupt nicht mehr an. Die Direktnorm für die Spiele in Paris liegt bei 85,50 Metern.

«Die OP ist unumgänglich», sagte Vetter wegen zweier gerissener Bänder im getapten Ellbogen. Danach will er zu alter Stärke zurückkehren und hofft dabei auf Unterstützung durch den Verband. «Ich weiß, dass einfach noch was oder genug im Tank ist, auch wieder an gute Weiten anzuknüpfen.»

dpa