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Deutsche Spieler sorgen für Zorn bei Capello nach umstrittenem Elfmeterpfiff

Capello kritisiert VAR-Einsatz und Schwalbe von Wirtz, während Ex-Profis und Spieler den Strafstoß bemängeln.

Die Inter-Spieler können Felix Zwayers Entscheidung nicht fassen.
Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Nach dem glücklichen 1:0 des FC Liverpool bei Inter Mailand wurden zwei Deutsche von Trainer-Legende Fabio Capello kritisiert. Das Champions-League-Spiel wurde in den Schlussminuten durch einen Elfmeterpfiff von Felix Zwayer nach einem Trikotzupfer gegen Florian Wirtz entschieden. «Ein Skandal!», schimpfte Ex-Coach Capello als Experte beim Sender Sky. «Es ist eine Schande, so einen Strafstoß zu pfeifen.»

Alessandro Bastoni, italienischer Fußball-Nationalspieler, zog Wirtz leicht am Trikot im Strafraum, der DFB-Profi fiel theatralisch. Schiedsrichter Zwayer griff zunächst nicht ein – erst nach einem Hinweis des Videoassistenten sah er sich die Szene am Bildschirm an und entschied auf Elfmeter. Diesen verwandelte der ehemalige Leipziger Dominik Szoboszlai (88.).

Capello: «Künftig nach jedem Eckball Elfmeter»

«Der Schiedsrichter hatte doch alles gesehen. Ich verstehe nicht, warum sich hier der VAR einschaltet», sagte Capello (79). «Wenn das ein Foul ist, dann bekommen wir künftig nach jedem Eckball Elfmeter, weil sich alle immer so beharken, alle halten sich an den Trikots. Das war eine Ungerechtigkeit.»

Dass Wirtz, der nicht in der Startelf stand und erst in der 68. Minute eingewechselt wurde, so zu Boden geht, ärgerte Capello ebenso. «Er lässt sich fallen, das ist eine Schwalbe», meinte der einstige Erfolgscoach unter anderem von AC Mailand, Juventus Turin, Real Madrid und auch der englischen Nationalmannschaft.

Auch Inter-Profis sauer

Der frühere Milan-Profi und Nationalmannschafts-Verteidiger Alessandro Costacurta sprang seinem Ex-Coach im TV-Studio bei der Einschätzung der Szene bei. «Wenn das ein Präzedenzfall wird», führte der 59-Jährige aus, «dann bekommen wir künftig 17 bis 18 Elfmeter pro Halbzeit.» 

Ähnlich sah es Inter-Profi Piotr Zielinski: «Wenn wir solche Fouls pfeifen, dann haben wir ab jetzt nur noch Strafstöße.» Der Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitaryan sprach von einem «Phantom-Elfmeter». Inter-Verteidiger Manuel Akanji, der ebenfalls einst beim BVB gespielt hatte, sagte bei CBS: «Das ist einer der schwächsten Elfmeter, den ich je gesehen habe.»

Trainer Cristian Chivu hielt sich zurück und meinte: «Ich kommentiere die Entscheidungen des Schiedsrichters nicht. Ich finde, er hat das Spiel eigentlich gut geleitet. Aber manche Dynamiken muss man besser verstehen.»

dpa