Der DHB geht gegen das Urteil des Landgerichts Dortmund in Berufung. Eine externe Kommission zur Aufarbeitung von Vorwürfen bleibt bestehen.
Deutscher Handballbund kämpft weiter nach juristischer Niederlage

Der Deutsche Handballbund wird nach der juristischen Niederlage im Fall des ehemaligen Trainers André Fuhr Berufung einlegen. Gemäß einem einstimmigen Präsidiumsbeschluss werde der Verband gegen die am 15. November ergangenen Urteile des Landgerichts Dortmund vorgehen, teilte der DHB in einer Stellungnahme mit. Dies werde formal in Kürze beim zuständigen Oberlandesgericht Hamm geschehen.
Das Landgericht Dortmund hat vor etwa zwei Wochen in einem einstweiligen Verfügungsverfahren entschieden, dass der DHB die Arbeit einer unabhängigen Kommission beenden muss. Dieses Urteil bestätigte das Oberlandesgericht Hamm im Juli. Im Hauptverfahren wurde festgestellt, dass gemäß der Trainerordnung des DHB ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden soll.
Fuhr hatte sich gegen die Entscheidung des DHB gewehrt, eine externe Kommission zur Untersuchung der Vorwürfe zahlreicher Spielerinnen einzusetzen. Die Spielerinnen beschuldigen den 53-Jährigen des Machtmissbrauchs und der emotionalen Gewalt. Nachdem die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger im September 2022 die Anschuldigungen öffentlich gemacht hatten, trennten sich Borussia Dortmund und der DHB, bei dem Fuhr die U20 trainiert hatte, von ihm.
DHB ist «fest entschlossen»
In einem Interview der «Sport Bild» hatte sich der frühere BVB-Coach Fuhr von den Vorwürfen größtenteils distanziert. «Bezogen auf das, was ich gelesen habe, kann ich nur sagen: Es gibt Sachverhalte, die nicht stattgefunden haben. Es gibt Sachverhalte, die so nicht stattgefunden haben. Es gibt Sachverhalte, an die ich mich nicht in der geschilderten Form erinnern kann oder eine andere Erinnerung habe», sagte Fuhr.
«Wir bedauern sehr, dass die Betroffenen auf Antworten warten müssen und so mit dem Erlebten nicht abschließen können», sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann über die jüngste Gerichtsentscheidung: «Es ist unsere inhaltliche und moralische Verpflichtung, uns weiter mit aller Kraft für eine erfolgreiche Aufarbeitung einzusetzen. Daher sind wir fest entschlossen, den weiteren Rechtsweg zu beschreiten.»