Borussia Dortmund kann auch mit Interimstrainer Tullberg nicht gewinnen. Beim 2:2 gegen Werder Bremen läuft wieder viel gegen den BVB. Nmecha verletzt sich und Schlotterbeck sieht früh Rot.
Weiterer BVB-Rückschlag auch unter Tullberg
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Auch Interimstrainer Mike Tullberg konnte den Absturz von Borussia Dortmund nur teilweise stoppen. Sein Team, das 70 Minuten in Unterzahl spielte, kam am Samstag nach einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2 (1:0) gegen Werder Bremen. Damit blieb der BVB drei Tage nach der Trennung von Nuri Sahin auch im fünften Pflichtspiel des Jahres sieglos. Zu allem Überfluss verletzte sich Felix Nmecha und Nico Schlotterbeck sah früh wegen einer Notbremse die Rote Karte (21. Minute).
In Leonardo Bittencourt (65.) und Marvin Duksch (72.) haben zwei ehemalige Dortmunder für den Ausgleich gesorgt, nachdem die Gäste lange Zeit harmlos waren. Der BVB führte bereits 2:0 durch Serhou Guirassy (28.) und ein Eigentor von Marco Friedl (51.).
Die Hanseaten, die ebenfalls noch sieglos in 2025 sind, bleiben in der Tabelle vor den taumelnden Dortmundern, die am Mittwoch in der Champions League gegen Schachtar Donezk noch auf den direkten Einzug ins Achtelfinale hoffen.
Erneut läuft viel gegen den BVB
Bei der Tullberg-Premiere lief frühzeitig viel gegen den BVB. Nmecha verletzte sich früh und musste bereits nach zwölf Minuten ausgewechselt werden. Für den Mittelfeldspieler kam der zuletzt formschwache Marcel Sabitzer in die Mannschaft. Der Österreicher war einer von vier Spielern, die im Vergleich zum ernüchternden 1:2 beim FC Bologna in der Champions League aus der Startelf genommen wurden. Direkt nach dieser Niederlage war Sahin beurlaubt worden.
Neun Minuten später wurde die Situation noch verschärft: Verteidiger Schlotterbeck wurde nach einem Foul an Bremens Marco Grüll vom Schiedsrichter Christian Dingert vom Platz gestellt. Damit war es bereits der fünfte Platzverweis für die Schwarzgelben – in dieser Saison hat keine andere Mannschaft bisher mehr Rote Karten erhalten als der BVB.
Damit fehlten Tullberg schon nach gut 20 Minuten die beiden noch besten Spieler in den vergangenen Wochen einer ansonsten vollkommen verunsicherten Mannschaft. Er wolle ein Team sehen, das «sich zerreißt» hatte der eigentliche U19-Coach der Dortmunder vor dem Spiel gesagt. «Fehler kann man machen, aber dann repariert man sie im Vollsprint, mit Sabber im Mund, mit Messer zwischen den Zähnen», hatte der Däne deutlich formuliert.
Das Team, das dezimiert wurde, kämpfte gegen die frühen Widerstände an. Guirassy erzielte sieben Minuten nach dem Platzverweis nach Vorarbeit des gebürtigen Bremers Julian Brandt das Führungstor für den BVB.
Die Dortmunder Unterzahl war bis zur Pause kaum spürbar gegen die harmlosen Gäste. Gefährliche Situationen entstanden hauptsächlich vor dem Werder-Tor. Werder unternahm auch nach dem Seitenwechsel wenig Anstrengungen, um die Dortmunder herauszufordern, die mit vier Niederlagen katastrophal schlecht ins Jahr gestartet waren.
Die Gäste haben sich das zweite Gegentor selbst ins Netz gelegt, als Innenverteidiger Friedl den Ball ins Tor schoss. Die Entstehung des Treffers nach einem Freistoß und Abschluss von Guirassy war viel zu einfach für Dortmund.
Tullberg zeigte die Leidenschaft, die er von seinem Team vor dem Spiel verlangt hatte, während er an der Seitenlinie stand. Nach dem 2:0 sprintete er wie von Sinnen entlang des Spielfeldrandes, schrie und ballte immer wieder seine Fäuste in die Luft.
BVB in Unterzahl geht die Puste aus
Jedoch musste sein Team weiterhin leiden. Wie aus dem Nichts kamen die bis dahin völlig ungefährlichen Gäste durch ein Traumtor wieder heran. Der eingewechselte Bittencourt schoss aus etwa 20 Metern direkt und unhaltbar für den Dortmunder Torhüter Gregor Kobel ins obere Toreck. Plötzlich waren die Gäste da und erzielten nur sieben Minuten später tatsächlich den Ausgleich. Auf Vorlage von Jens Stage vollendete der in Dortmund geborene Duksch zum 2:2.
Nach dem Spiel gab es von den zehn Dortmundern keine weiteren Aktionen. Der BVB war nur noch auf die Verteidigung des einen Punktes ausgerichtet. Der erneute Rückschlag erhöht den Druck auf die Verantwortlichen, einen langfristigen Ersatz für Sahin zu finden. Es ist unklar, ob Tullberg auch am Mittwoch gegen Schachtar Donezk in der Champions League noch auf der BVB-Bank Platz nehmen wird.
Die Dortmunder Fans bezogen schon vor dem Spiel zur aktuellen Situation klar Stellung kritisierten auch die Clubführung. «Elefanten im Raum ansprechen. Probleme stehen nicht an der Seitenlinie», stand auf einem Plakat, das auf der Südtribüne zu sehen war.