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Wie reagiert Nagelsmann auf das ter-Stegen-Aus?

Am Donnerstag ist klar, wer in den Kader für die Nations-League-Spiele im Oktober berufen wird. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss einen zentralen Spieler ersetzen.

Den Blick nach vorne: Für Julian Nagelsmann hat die Vorbereitung auf die WM-Saison längst begonnen.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Julian Nagelsmann muss umplanen. Nach der schweren Knieverletzung von Marc-André ter Stegen braucht der Bundestrainer für die kommenden Monate einen neuen Stammtorwart. An diesem Donnerstag gibt der 37-Jährige seinen Kader für die kommenden Nations-League-Spiele in Bosnien-Herzegowina (11. Oktober) und gegen die Niederlande (14. Oktober) bekannt – beide Partien sind längst Teil des Nagelsmannschen «Masterplans».

Wer ersetzt Marc-André ter Stegen? 

Oliver Baumann aus Hoffenheim war bei der Heim-EM die Nummer drei hinter Manuel Neuer und ter Stegen. Der 34-Jährige hat bisher kein Länderspiel absolviert, daher wäre es keine große Überraschung, wenn er für die Spiele in der Nations League befördert würde. Baumann ist jedoch kein Mann für die Zukunft – das ist eher Alexander Nübel vom VfB Stuttgart. Der 28-Jährige, der auch noch auf seinen ersten Einsatz im DFB-Team wartet, wurde vor der EM als vierter Torwart gestrichen, jedoch nicht aus Leistungsgründen, wie Nagelsmann betonte.

Ein weiterer Kandidat für den Oktober-Kader ist Bernd Leno (32/9 Länderspiele) vom FC Fulham. Kevin Trapp (34/Eintracht Frankfurt) wird wahrscheinlich aufgrund einer überstandenen Oberschenkelverletzung die Länderspiele verpassen. Neuer hat einen Rücktritt vom Rücktritt ausgeschlossen.

Wie lautet Nagelsmanns «Masterplan»? 

Mitte September hatte der Bundestrainer betont, sich bereits stark auf die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu konzentrieren, für die sich Deutschland qualifizieren muss. Das Ziel sei, «jetzt eine Elf zu finden mit fünf, sechs top Einwechselspielern, die auch die WM spielen können».

Heißt: Wer jetzt dabei ist und spielt, hat gute Chancen, auch zur Amerika-WM eingeladen zu werden. Schon jetzt gehe es darum, «einen gewissen Rhythmus und ein gewisses Selbstverständnis zu erlangen, was es heißt, Spiele zu gewinnen», sagte Nagelsmann. Bis zur WM bleiben selbst bei einem für die DFB-Auswahl optimalen Verlauf der Nations League nur noch knapp 20 Partien.

Welche Veränderungen wird es im Kader geben? 

Der Beginn der Saison nach der EM verlief gut, Nagelsmanns DFB-Team gewann 5:0 gegen Ungarn und holte ein 2:2 in Amsterdam gegen die Niederlande. «Wir werden nicht mehr so viel verändern, weil die Gruppe einfach sehr, sehr stimmig ist», sagte Nagelsmann, der nach den Rücktritten von Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Kapitän Ilkay Gündogan im Anschluss an das große Heim-Turnier hatte umbauen müssen.

In der Bundesliga sind mittlerweile fünf Spieltage vergangen, am Samstag war Nagelsmann zu Gast beim 1:1 des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen. Die Nominierung eines Neulings ist nie ausgeschlossen. Der zuletzt beim 1. FC Heidenheim stark aufspielende, erst 18-jährige Paul Wanner, der sich noch zwischen Deutschland und Österreich entscheiden muss, antwortete im «Kicker»-Interview auf die Frage, was er tun würde, sollte Nagelsmann anrufen: «Weiß ich nicht, daran denke ich nicht.»

Wie ist der Stand in der Nations League?

Die DFB-Auswahl führt mit den vier Punkten aus den Spielen im September die Tabelle der Gruppe A3 an, gefolgt von den kommenden Gegnern Holland (4) und Bosnien-Herzegowina (1) sowie Ungarn (1). Im März werden die Gruppensieger und -zweiten der A-Liga in einer K.-o.-Runde um den Einzug in die Endrunde mit vier Teams im Sommer spielen. Die Tabellenletzten werden in die B-Liga absteigen, während die Gruppendritten in Playoffs gegen einen Gruppenzweiten aus der B-Liga um den Abstieg kämpfen können. Nagelsmanns Ziel ist die Qualifikation für das Finalturnier, das Deutschland bisher noch nie erreicht hat.

dpa