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Paschke nicht zu stoppen: Tournee-Hoffnung mit 34

Skispringer Pius Paschke ist weiter in Hochform. Beim Weltcup in Polen schadet ihm auch ein missglückter Versuch seines Trainers nicht.

Wieder stark: Pius Paschke überzeugt auch in Wisla.
Foto: Grzegorz Momot/PAP/dpa

Pius Paschke umarmte Teamkollege Andreas Wellinger, während Bundestrainer Stefan Horngacher auf dem Trainerturm beide Arme jubelnd nach oben riss: Skisprung-Veteran Paschke ist nicht zu bremsen. Der 34-Jährige feierte beim Weltcup in Wisla seinen dritten Saisonsieg und baute seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Bei der Siegerehrung sang Paschke fröhlich die deutsche Nationalhymne mit. Nachdem die Musik verstummt war, feierten ihn seine Teamkollegen ausgelassen.

Paschke setzte sich mit Sprüngen auf 136 und 133,5 Meter vor dem zweitplatzierten Österreicher Jan Hörl und dessen Landsmann Stefan Kraft auf Rang drei durch. Für Paschke war es im sechsten Saisonwettkampf bereits der fünfte Podestplatz. Tags zuvor hatte der Bayer Rang drei belegt. Schon danach hatte er von einem «coolen Wettkampf» gesprochen. Am Sonntag steigerte er sich sogar nochmal. Zweitbester Deutscher war Wellinger auf Platz sieben.

Technik-Panne hält Paschke nicht auf

«Pius hat das souverän gemacht und souverän gewonnen. Da kann man nur den Hut ziehen, vor dieser Leistung heute», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD. «Pius hat sich in den letzten Jahren super entwickelt. Er springt auf einem sehr hohen und stabilen Niveau.» Auch eine Technik-Panne konnte den Überflieger des bisherigen Winters nicht stoppen.

Horngacher erklärte, dass er eigentlich vor dem letzten Sprung den Anlauf verkürzen und Paschke damit die Chance auf Bonuspunkte geben wollte. Das klappte aber aus unerfindlichen Gründen nicht. «Da müssen wir nochmal schauen, wo der Fehler liegt», sagte Horngacher und ergänzte angesichts des Endergebnisses mit einem Lächeln: «Aber das macht uns nichts aus.»

Paschke hatte in seiner langen Karriere vor dieser Saison nur einen Einzel-Weltcupsieg errungen. Im vergangenen Jahr feierte der Polizeiobermeister aus Kiefersfelden in Engelberg in der Schweiz seine besondere Premiere. Dort wird auch in diesem Jahr kurz vor Weihnachten die traditionelle Generalprobe für die Vierschanzentournee abgehalten.

Skisprung-Heimspiel steht bevor

Durch seine unerwarteten Erfolge wird Paschke immer mehr zum Favoriten für den prestigeträchtigen Kampf um den goldenen Adler, der am 29. Dezember in Oberstdorf beginnt. Seit Sven Hannawald 2002 hat kein Deutscher mehr die Tournee-Gesamtwertung gewonnen. Schafft es dieses Jahr jemand, den vor der Saison wohl fast niemand dafür auf dem Zettel hatte?

Die nächste Möglichkeit, seine hervorragende Form zu beweisen, hat Paschke am kommenden Wochenende. Dann findet das deutsche Skisprung-Heimspiel in Titisee-Neustadt statt.

dpa