Deutschland besiegt Frankreich im Halbfinale und trifft nun auf Weltmeister Spanien in den Endspielen.
Deutsche Fußballerinnen stürmen ins Endspiel der Nations League

Die deutschen Fußballerinnen haben trotz eines schlechten Starts in der Normandie das Endspiel der Nations League erreicht. Das Team von Bundestrainer Christian Wück schaffte es durch ein 2:2 (1:1) im wilden Halbfinal-Rückspiel gegen Frankreich in Caen weiterzukommen. Vier Tage nach dem 1:0 in Düsseldorf erzielten Nicole Anyomi aus Frankfurt (12. Minute) und Klara Bühl aus Bayern (50.), wie schon im Hinspiel, die Tore für die DFB-Frauen. Melvine Malard traf früh (3.) und Clara Mateo spät (89.) für die Gastgeberinnen.
Schwache erste Halbzeit der DFB-Frauen
Bei den beiden Endspielen gegen Weltmeister Spanien am 28. November und 2. Dezember wird die deutsche Auswahl, die vor der Pause von einer Verlegenheit in die andere stürzte, jedoch als Außenseiter betrachtet. Etwa 18.112 Zuschauer im Stade Michel-d’Ornano wurden vor einem Drama wie im EM-Viertelfinale im Juli in Basel bewahrt. Damals gewann das Wück-Team im Elfmeterschießen gegen die Französinnen.
Eiskalte Dusche nach nicht einmal drei Minuten
Der DFB-Chefcoach erwartete auch angesichts dieser Historie eine französische «Mannschaft, die wütend ist». Und das zeigten Les Bleues vor heimischer Kulisse in der Normandie gleich. Nach nicht einmal drei Minuten flankte Selma Bacha von der Außenlinie, Malard köpfte zum 1:0 ein.
Die Vize-Kapitänin Janina Minge, die nach abgesessener Gelbsperre für Kathrin Hendrich in die Innenverteidigung zurückgekehrt war, war ebenso verdutzt wie ihre Nebenfrau Camilla Küver und Torhüterin Stina Johannes – die dritte defensive Wolfsburgerin im Bunde.
Anyomi trifft sehenswert in den Winkel
Das Auswärtsteam brachte die lautstarken französischen Fans kurzzeitig zum Schweigen: Nicole Anyomi, erneut für Lea Schüller in der Startelf, schoss den Ball nach Vorlage der neuen Spielmacherin Jule Brand aus 15 Metern ins Eckige. Dennoch blieben die DFB-Frauen unter Druck.
Johannes musste Kopf und Kragen riskieren, als Sakina Karchaoui heranstürmte, und hatte das Glück, dass ihr Ball neben das Tor ging. Wück versuchte während einer Unterbrechung, vor allem auf Kapitänin Giulia Gwinn und Mittelfeldstrategin Sjoeke Nüsken einzuwirken, damit seine Spielerinnen eine Linie fanden.
Torhüterin Stina Johannes vielbeschäftigt
Die Verteidigung um Minge blieb bestehen. Torhüterin Johannes musste in letzter Minute Schüsse von Malard und Delphine Cascarino abwehren – die Deutschen retteten sich mühsam ohne ein weiteres Gegentor in die Halbzeit.
Kurz nach der Pause überraschte Klara Bühl erstmals ihre Gegenspielerin Elisa de Almeida und schoss den Ball aus spitzem Winkel an die Unterkante der Latte zum 2:1 ins Tor. Dies war ihr 30. Treffer im 74. Länderspiel. Auf diese Weise gewannen die DFB-Frauen vorerst Respekt – und etwas Ruhe.
Anyomi schoss den Ball erneut ins Tor aus kurzer Entfernung, was erneut zu Jubel im Wück-Team führte. Allerdings wurde der Treffer nach einer VAR-Entscheidung von Schiedsrichterin Frida Klarlund (Dänemark) wegen Abseits von Bühl zurückgenommen. Die Gäste mussten also weiter zittern, besonders als Frankreich durch Mateo sogar per Kopf ausglich. Am Ende hoben die deutschen Fußballerinnen jedoch überglücklich die Arme.
Hinspiel gegen Spanien in Kaiserslautern
In den beiden Finalbegegnungen treffen die deutschen Frauen erneut auf die Spanierinnen. Diese hatten das DFB-Team im EM-Halbfinale durch einen Geniestreich von Superstar Aitana Bonmatí mit 1:0 besiegt. In der Nations League setzten sie sich gegen Schweden mit 4:0 und 1:0 durch. Das Hinspiel bestreiten die DFB-Frauen in Kaiserslautern.









