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Deutschlands Eishockey-Cracks triumphieren mit höchstem WM-Sieg seit 22 Jahren

Nach dem 8:1 gegen Lettland ist Deutschland wieder voll auf Kurs in Richtung Viertelfinale. Die Mannschaft dominierte mit Spielwitz und Offensiv-Power.

Die DEB-Auswahl holte gegen Lettland einen überzeugenden Sieg.
Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa

Mit dem höchsten WM-Sieg seit 22 Jahren sind Deutschlands Eishockey-Cracks wieder in der Spur: Bei der Weltmeisterschaft in Tschechien haben sie den Frust abgeschüttelt. Nach dem 8:1 (2:0, 5:1, 1:0) gegen den WM-Dritten Lettland ist Vize-Weltmeister Deutschland wieder voll auf Kurs in Richtung Viertelfinale.

Vor 8652 Zuschauern in Ostrava erzielten JJ Peterka (26. Minute/36.), Dominik Kahun (6.), Kai Wissmann (19.), Leonhard Pföderl (21.), Parker Tuomie (23.), Marc Michaelis (31.) und Nico Sturm (45.) die bisher höchste WM-Sieg gegen die Letten. Der letzte höhere Sieg bei einer WM war 2002 mit 9:2 gegen Japan.

«Das hat viel mit den letzten Tagen zu tun. Wir haben da viel zusammen gesessen», sagte NHL-Stürmer Peterka bei ProSieben. Auch beim NHL-Angreifer der Buffalo Sabres, der im vergangenen Jahr zum besten Stürmer des WM-Turniers gewählt worden war, platzte mit seinen ersten beiden WM-Toren in diesem Jahr der Knoten.

Gegen die beiden Turnierfavoriten USA und Schweden gab es zuletzt zwei herbe 1:6-Niederlagen. Am Dienstag reagierte das Team von Harold Kreis jedoch mit der bisher besten Leistung im Turnier und kann sich nun sogar einen Patzer in den verbleibenden drei Vorrundenspielen erlauben. Der nächste Gegner der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft ist am Freitag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) Kasachstan. Polen und Frankreich sind die weiteren Gegner.

Deutschland mit NHL-Profi Sturm wie verwandelt

«Jetzt fängt das Turnier für uns erst richtig an», hatte Bundestrainer Kreis nach den beiden Pleiten zuletzt angekündigt. Mit dem genesenen NHL-Profi Nico Sturm trat die DEB-Auswahl wie verwandelt auf. Mit hoher Intensität, Spielwitz und viel Offensiv-Power dominierte das Kreis-Team die Partie. Welche Bedeutung der gegen die NHL-Stars aus den USA und Schweden so schmerzlich vermisste Sturm hat, zeigte sich gleich zu Beginn.

Der 29-Jährige holte den Puck an der Bande. Nach einem Schuss von Lukas Kälble verwandelte Kahun vom SC Bern den Abpraller und erzielte die verdiente Führung. Sturm setzte später im Schlussdrittel ähnlich intensiv nach und schob den Puck regelkonform zum 8:1 ins Netz.

DEB-Auswahl baut Führung kontinuierlich aus

Die deutsche Mannschaft, die deutlich überlegen war, versäumte es zu Beginn sogar noch, schnell nachzulegen. Ein beeindruckendes Solo von Wissmann aus Berlin in Überzahl führte schließlich zum zweiten Treffer. Erneut war Sturm beteiligt und bereitete vor. Pföderl, Wissmanns Teamkollege aus Berlin, erzielte kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit das frühe Entscheidungstor, das nun kontinuierlich ausgebaut wurde.

Der Vizeweltmeister blieb weiterhin gnadenlos. Tuomie aus Straubing erhöhte knapp zwei Minuten später auf 4:0. Dann war auch Peterka erfolgreich. Der bisher im Turnier erfolglose NHL-Profi schoss den Puck in Überzahl ins Netz (26.) und überwand Elvis Merzlikins. Der NHL-Torhüter aus Columbus stand nun anstelle des entnervten Kristers Gudlevskis vom DEL-Vizemeister Bremerhaven im Tor.

Die deutsche Mannschaft hatte jedoch noch lange nicht genug Lust auf Tore. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis erzielte der zukünftige Mannheimer Michaelis das 6:0 (31.). Bereits zum sechsten Mal in diesem Turnier bereitete Yasin Ehliz einen Treffer vor. Peterka zeigte erstmals im Turnier seine Extraklasse: Mit seinem zweiten Treffer erhöhte er auf 7:0. Etwa 1000 deutsche Fans in Ostrava waren vor Freude außer sich. Das 1:7 durch Markuss Komuls brachte bei den etwa 4000 lettischen Anhängern nur kurzzeitig Freude (40.). Im Schlussdrittel bewiesen sie Galgenhumor angesichts der bitteren Lektion und feierten die Welle auf den Rängen.

dpa