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Rückschlag für Zverev und Davis-Cup-Team: «Cheerleader sein»

Er hat sich darauf gefreut, wieder auf dem Tennisplatz zu stehen, für die deutsche Mannschaft im Davis Cup zu spielen. Und das in seiner Heimat Hamburg. Doch der verletzte Fuß stoppt Alexander Zverev.

Tennisstar Alexander Zverev hat sich bei seinem intensiven Aufbautraining ein Knochenödem im Fuß zugezogen.
Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Alexander Zverev ist für seinen zu großen Ehrgeiz hart bestraft worden und wird erneut zu einer längeren Tennispause gezwungen. Statt wie geplant in dieser Woche sein Comeback in der Davis-Cup-Zwischenrunde in Hamburg zu geben, ist der Olympiasieger wegen einer neuen Verletzung zum Zuschauen verdammt.

Er habe sich bei seinem intensiven Aufbautraining ein Knochenödem im Fuß zugezogen, sagte der 25-Jährige in Hamburg. Die Heilung sei «nicht eine Frage von Tagen, sondern Wochen und Monaten».

Zverev: «Werde das Team von der Bank aus anfeuern»

Es bestehe die Gefahr, dass bei einem Einsatz der Knochen im Fuß brechen könnte. «Dann würde ich für meine Karriere sehr viele und sehr lange Probleme bekommen», sagte Zverev. Wegen der Schmerzen im Fuß habe er zuletzt nicht mehr wirklich laufen und gehen können. «Natürlich bin ich enttäuscht, ich kann aber nichts machen.» Er werde das Team jetzt von der Bank aus anfeuern. Seine neue Rolle: «Ich werde Cheerleader sein im besten Sinne.»

Gedacht war das anders: Im Halbfinale der French Open am 3. Juni war er gegen Rafael Nadal umgeknickt und hatte sich alle drei seitlichen Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen. Vier Monate würde er brauchen, um wieder auf dem Platz zu stehen, hatten ihm die Ärzte gesagt. Die Heilung verlief schneller.

Die US Open kamen noch zu früh für das Comeback, der Davis Cup in seiner Heimatstadt Hamburg war das neue Ziel. Seine Verletzung sei ausgeheilt, sagte Zverev. Aber: «Ich habe zu intensiv trainiert.» Das führte zur neuen Verletzung.

Teamchef Kohlmann nominiert Hanfmann nach

«Das war ein Schock für uns alle», sagte Teamchef Michael Kohlmann zu dem Moment im Training am Sonntag. «Das hat etwas gedauert. Das schüttelt man nicht so einfach ab.» Dennoch musste er reagieren und nominierte Yannick Hanfmann nach. Der 30-Jährige wollte in dieser Woche bei einem Challenger-Turnier in Stettin spielen.

Trotz des Ausfalls seiner Nummer eins gab sich das deutsche Team vor den Spielen gegen Frankreich am Mittwoch, gegen Belgien am Freitag und gegen Australien am Sonntag (jeweils DAZN und ServusTV) zuversichtlich – auch wenn es sich wie Zweckoptimismus anhörte. «Ich glaube daran und bin überzeugt, dass wir gut genug sind, in die nächste Runde zu kommen», sagte Kohlmann. «Wir wollen trotzdem erfolgreich sein.»

Die nächste Runde ist die Endrunde vom 22. bis 27. November in Málaga. Dorthin reisen jeweils der Erst- und Zweitplatzierte der insgesamt vier Gruppen. Die neue Nummer eins im Team ist nun Jan-Lennard Struff. «Meine Rolle hat sich nicht verändert», sagte er. «Wir werden von Anfang an Gas geben. Wir haben ein gutes Team.» Zumindest haben die Gastgeber den bekanntesten Cheerleader.

dpa