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Zverev erreicht French-Open-Finale gegen Alcaraz

Der Halbfinal-Fluch ist beendet: Alexander Zverev erlebt einen traumhaften Freitag in Paris und besiegt Casper Ruud. Nun greift er nach der Sandplatz-Krone.

Kämpft sich in vier Sätzen ins Finale von Roland Garros: Der Deutsche Alexander Zverev.
Foto: Christophe Ena/AP/dpa

Alexander Zverev hielt den Schläger hoch und lächelte zufrieden. Der deutsche Tennisstar hat seinen Halbfinal-Fluch bei den French Open überwunden und zum ersten Mal im vierten Anlauf das Finale in Paris erreicht. Der 27-Jährige besiegte den Norweger Casper Ruud mit 2:6, 6:2, 6:4, 6:2 und ist nun nur noch einen Sieg von seinem ersehnten ersten Grand-Slam-Titel entfernt.

Im Endspiel am Sonntag tritt der Hamburger gegen den Spanier Carlos Alcaraz (21) an, der zuvor im Kampf der jungen Stars mit Jannik Sinner (22) mit 2:6, 6:3, 3:6, 6:4, 6:3 gewonnen hatte und ebenfalls zum ersten Mal im Finale von Roland Garros steht. Zverev verwandelte nach 2:35 Stunden seinen ersten Matchball. Vor dem Spiel wurde in Berlin das Verfahren gegen ihn wegen des Vorwurfs der Körperverletzung ohne Urteil abgeschlossen.

Der Olympiasieger steht zum zweiten Mal insgesamt im Grand-Slam-Finale, nachdem er 2020 bei den US Open knapp gegen den Österreicher Dominic Thiem verloren hatte. Er ist erst der zweite deutsche Spieler nach Michael Stich vor 28 Jahren, der im finalen Duell um den Coupe des Mousquetaires bei den French Open kämpft.

Zverev dominiert ab zweitem Satz

Ruud, der im Viertelfinale von der verletzungsbedingten Absage des Titelverteidigers Novak Djokovic profitiert hatte, schien zunächst ausgeruhter und konzentrierter. Zverev gab sofort sein erstes Aufschlagspiel zu Null ab und fand anfangs keine Lösung gegen das variantenreiche Spiel seines Gegners.

Von Satz zwei an fand Zverev jedoch seinen Rhythmus, seine Schläge wurden stärker und sein erster Aufschlag wurde konstanter. Ruud geriet unter Druck und beging Fehler. Körperlich schien der Weltranglisten-Siebte außerdem angeschlagen zu sein, mehrmals krümmte er sich nach den Ballwechseln.

Zverev erhielt bereits vor dem ersten Aufschlag eine positive Nachricht aus der Heimat: Der Prozess gegen ihn wurde ohne Urteil beendet. Das Berliner Amtsgericht Tiergarten stellte das Verfahren gegen eine Geldauflage von 200.000 Euro ein. Es gab keine Verurteilung. Die Zustimmung zur Zahlung einer Geldauflage bedeutet kein Schuldeingeständnis. Zverev wird weiterhin als unschuldig angesehen.

Jungstars mit Krämpfen

Alcaraz hat mit seinem beeindruckenden Sieg gegen die zukünftige Nummer 1 der Weltrangliste auch einen Altersrekord aufgestellt: Er ist der jüngste Spieler der Profi-Ära, der es geschafft hat, in allen drei Belägen Sand, Rasen und Hartplatz ein Grand-Slam-Finale zu erreichen. Bei seinen bisherigen Endspielen bei den US Open 2022 und in Wimbledon 2023 konnte er beide Male den Sieg davontragen.

«Es war eines der härtesten Matches, das ich je gespielt habe», sagte Alcaraz, der ebenso wie sein Gegner von Krämpfen geplagt war: «Man muss die Freude am Leiden finden. Ich denke, das ist der Schlüssel, vor allem hier auf Sand in Roland Garros.»

Paolini mit zwei Titelchancen

Am Samstag bestreiten im Finale der Frauen die polnische Weltranglistenerste Iga Swiatek und die italienische Außenseiterin Jasmine Paolini. Paolini hat die Chance, in Paris einen Doppelsieg zu feiern, nachdem sie am Freitag mit Sara Errani gegen Marta Kostjuk aus der Ukraine und Elena-Gabriela Ruse aus Rumänien ins Finale eingezogen ist. Dort treffen sie auf Coco Gauff aus den USA und Katerina Siniakova aus Tschechien.

dpa