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Zverevs Mutter überrascht mit Tribünenbesuch bei US Open

Der Tennisprofi rechnet nicht mit einer Wiederholung und scherzt über ihre schnelle Reaktion auf den zweiten Satzverlust.

Rechnet nicht mit weiteren Besuchen seiner Mutter auf der Tribüne: Alexander Zverev.
Foto: Julia Nikhinson/AP/dpa

Wenn ihr Sohn spielt, geht Irina Zvereva normalerweise mit den Hunden spazieren. Aus Nervosität bleibt die Mutter von Alexander Zverev den Matches eigentlich fern. Nach dem offenbar auch für ihn überraschenden Tribünenbesuch zum Auftakt der US Open rechnet der 27-Jährige deshalb auch nicht so schnell mit einer Wiederholung auf dem Weg zu seinem angestrebten ersten Grand-Slam-Titel.

«Meine Mutter hat bei mir schon mal zugeschaut, aber sie ist normalerweise nicht jemand, der in der Box sitzt», sagte Zverev und fügte schmunzelnd an: «Als ich den zweiten Satz verloren habe, ist sie auch sofort wieder gegangen. Ich glaube, dass sie nicht mehr da sitzen wird.»

Am Anfang des Erstrundensiegs des Olympiasiegers von 2021 gegen Maximilian Marterer saß seine Mutter zwischen Zverevs Freundin Sophia Thomalla und Manager Sergej Bubka Junior auf dem Grandstand. Trotz des schwachen zweiten Durchgangs setzte sich Zverev schließlich in vier Sätzen durch.

Für den Vielspieler war es bereits sein 53. Sieg in diesem Jahr – damit führt er die Rangliste der Profis mit deutlichem Vorsprung auf den Weltranglistenersten Jannik Sinner an. «Ich habe das Gefühl, er ist sehr fit. Er könnte das ganze noch weitere zwei, drei Stunden spielen auf dem Niveau», lobte sein Olympia-Zimmerpartner Marterer und schwärmte von den Fähigkeiten seines Davis-Cup-Teamkollegen. «Er hat eine unglaubliche Qualität in seinen Schlägen.»

Mögliches Halbfinale gegen Djokovic

Der Weltranglistenvierte geht in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers in New York erneut als klarer Favorit gegen Alexandre Müller. Der Franzose wird für Zverev nur eine Zwischenstation sein, im Halbfinale könnte es zu einem möglichen Duell mit dem Topfavoriten Novak Djokovic kommen. Djokovic löste seine Auftaktaufgabe im Arthur-Ashe-Stadium mit einem klaren 6:2, 6:2, 6:4-Sieg gegen Radu Albot aus Moldau deutlich lockerer als Zverev.

Dieser warnte, bereits zu weit nach vorne zu schauen. «Ich muss mich auf mich selber konzentrieren. Wenn ich gut Tennis spiele, habe ich das Gefühl, dass ich gegen jeden gewinnen kann», sagte er. «Wenn ich aber schlecht spiele, kann ich gegen jeden verlieren.»

Immer wieder musste Zverev in seiner Karriere bereits zu Beginn der zweiwöchigen Turniere viel Kraftaufwand betreiben. Schon mehrfach wurde der zweimalige Grand-Slam-Finalist in späteren Runden dann von Blessuren und Verletzungen gestoppt, zuletzt zermürbte ihn der Spanier Carlos Alcaraz im French-Open-Endspiel in fünf Sätzen. Dennoch sieht auch Boris Becker Zverev neben Djokovic, Sinner und Alcaraz «im engen Favoritenkreis» für den Titelgewinn in New York, wie er als Sportdeutschland.TV-Experte sagte.

Zverev: «Meine Mutter darf machen, was sie will» 

Im Verlauf eines Turniers legt Zverev dabei grundsätzlich großen Wert darauf, dass in seiner Box möglichst von Beginn bis zum Ende immer die gleichen Leute sitzen. Bei seiner Mutter will er da aber eine Ausnahme machen, so dass sie nicht wieder in der zweiten Runde am Platz auftauchen muss. «Meine Mutter darf machen, was sie will», sagte er. «Mama ist Mama.»

Zvereva war wie auch ihr Ehemann, der Zverev trainiert, früher selbst als Tennisprofi aktiv. Sie sei während der Spiele normalerweise mit den Hunden unterwegs und werde von ihrer eigenen Mutter per Anruf über das Ergebnis informiert, erläuterte sie einmal ihr Ritual. «Ich bin dabei, schaue aber nicht zu», sagte Zvereva bei Eurosport vor dem diesjährigen French-Open-Finale.

dpa