In der französischen Sommerhitze hat Phil Bauhaus kein Glück. Statt des Sieges steht am Ende Platz zwei hinter einem Belgier.
Hitze-Sprint in Nîmes: Bauhaus knapp geschlagen
Phil Bauhaus konnte im finalen Sprint der 111. Tour de France keine Chance mehr nutzen und musste sich am Ende der Hitzeschlacht entlang des Mittelmeers mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Bei 35 Grad war nur der Etappensieger Jasper Philipsen aus Belgien in Nîmes schneller als der 30-Jährige. Pascal Ackermann, der zuvor dreimal Dritter war, sprintete auf den sechsten Platz und kann mit seiner ersten Teilnahme an der Tour zufrieden sein.
«Es geht mir gut und ich bin zufrieden. Gegen Philipsen war einfach nichts zu machen», sagte Bauhaus. Der Bocholter verzeichnete sein bestes Ergebnis bei der diesjährigen Tour, zum Sieg fehlte dennoch ein ganzes Stück. Der Eriteer Biniam Girmay, Träger des Grünen Trikots, konnte wegen eines Sturzes im Finale nicht in den Sprint eingreifen und wurde von Teamkollegen verletzt ins Ziel eskortiert.
Es wird aufgrund der Olympischen Spiele keine weitere Gelegenheit für einen Sprint geben. Statt weiter nach Norden in Richtung Paris zu fahren, wird das Peloton durch die Alpen nach Nizza fahren. Dort endet das wichtigste Rennen der Welt am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren – zum ersten Mal seit 1989.
Unter den Top-Fahrern gab es in der Gesamtwertung erwartungsgemäß keine Veränderungen. Tadej Pogacar verteidigte erfolgreich sein Gelbes Trikot und liegt 3:09 Minuten vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Der Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel ist 5:19 Minuten zurück und belegt den dritten Platz.
Politt siegte einst in Nîmes
In Nîmes hatten die deutschen Fahrer gute Erinnerungen. Vor drei Jahren gewann Nils Politt in der südfranzösischen Stadt. Allerdings war die Streckenführung damals eine völlig andere. In diesem Jahr fehlten topografische Herausforderungen, vom Start weg ging man von einem Massensprint aus.
Die große Hitze und das erwartete Ergebnis hinderten Ausreißer daran, ihr Glück zu versuchen. Das Peloton blieb entspannt und hielt sich lange unter dem erwarteten langsamen Tempo. Erst als der Franzose Thomas Gachignard etwa 92 Kilometer vor dem Ziel angriff, nahm das Rennen etwas Fahrt auf. Letztendlich war der Versuch des 23-Jährigen zum Scheitern verurteilt, als die Sprinter-Teams 25 Kilometer vor Nîmes das Kommando übernahmen.
Fünfter Corona-Fall
Mark Cavendish musste ohne seinen Anfahrer Michael Mørkøv ins Finale gehen, da dieser die Tour vergangene Woche wegen eines positiven Corona-Tests verlassen musste. Am Dienstag gab es den offiziell fünften Ausstieg, der Belgier Maxim Van Gils gab auf.
Die Tour war bereits für den Spanier Juan Ayuso und den Briten Thomas Pidcock zu Ende. Pidcocks Teamkollege und Ex-Sieger Geraint Thomas hatte auch einen positiven Test, entschied sich aber aufgrund kaum spürbarer Symptome für einen Verbleib. Corona-Tests sind nicht mehr vorgeschrieben. Cavendish hatte in einem Interview behauptet, er wisse von mehreren Fahrern, die mit Corona-Infektion noch im Rennen sind.