Mit dem zweiten Gesamtrang bei Paris-Nizza zeigt Lipowitz sein Potenzial. Kann er bald an der Tour de France teilnehmen?
Florian Lipowitz: Deutscher Radprofi auf dem Weg zur Weltspitze
Florian Lipowitz, Deutschlands neuer Radsport-Hoffnungsträger, setzte seinen Aufstieg in die Weltspitze bei der schweren Rundfahrt Paris-Nizza fort. Mit dem zweiten Gesamtrang und dem Weißen Trikot als bester Jungprofi behauptete der 24-Jährige seine Top-Platzierung. Auf der achten und letzten Etappe rund um Nizza über 119,9 Kilometer lag er in der Endabrechnung 1:15 Minuten hinter dem amerikanischen Gesamtsieger Matteo Jorgenson.
Lipowitz hat die beste Platzierung eines deutschen Fahrers bei der Traditions-Rundfahrt seit Maximilian Schachmann erreicht, der das Rennen in den Jahren 2020 und 2021 gewonnen hatte. Bereits bei der Spanien-Rundfahrt im letzten Jahr hatte der Fahrer aus dem Red-Bull-Team mit dem siebten Gesamtrang für Aufsehen gesorgt. Beim letzten Etappe rund um Nizza kam er als Sechster ins Ziel, während der US-Amerikaner Magnus Sheffield den Tagessieg holte.
Bei Paris-Nizza bewies Lipowitz, dass ihm widrige Bedingungen wie Schnee und Regen keine Probleme bereiten. «Ich komme aus dem Wintersport, daher machen mir kalte Bedingungen nichts aus», sagte der Mann von der Schwäbischen Alb.
Hoffnungen auf Tour-Teilnahme
Mit solchen Leistungen kann Lipowitz berechtigte Hoffnungen auf seine erste Teilnahme an der Tour de France machen. Kann Deutschland möglicherweise in Zukunft auf einen starken Rundfahrer hoffen? «Wir entdecken gerade, wozu er fähig ist», sagte Patxi Vila als Sportlicher Leiter bei der Rundfahrt in Frankreich. «Er ist sehr jung, es gibt viel zu tun und es ist aufregend.»
Dass Lipowitz, der über einen großen Motor verfügt, lange Anstiege bewältigen kann, hat er bereits bei der Vuelta bewiesen. Nun zeigte er neue Qualitäten. «Ich war selbst überrascht, dass ich mit den Besten mithalten konnte, weil ich bei kurzen, steilen Anstiegen zu kämpfen habe.»
Auf der fünften Etappe konnte er sich an der steilen Côte-Saint-André als Sechster behaupten. Dabei war er sogar deutlich vor dem zweimaligen Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard, der jedoch zuvor gestürzt war und das Rennen kurz darauf mit einer Handprellung aufgeben musste. Als Vertretung des Dänen sicherte Jorgenson immerhin dem Visma-Team den Gesamtsieg.