Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

10:0: Bayern starten WM-Mission mit Torfestival

Nur wenige Minuten können die Hobby-Kicker aus Auckland gegen die Bayern die Null halten. Beim lockeren WM-Einstieg der Münchner trifft neben Coman und Olise auch Musiala beim Comeback mehrfach.

Dem spielfreudigen Jamal Musiala (l) reichten 30 Comeback-Minuten zum Hattrick. Mit ihm jubelt Thomas Müller (r).
Foto: Sven Hoppe/dpa

Bei glühender Mittagshitze in Cincinnati feierten die hochbezahlten Fußball-Profis des FC Bayern gegen die völlig überforderten Hobby-Kicker von Auckland das erwartete Torfestival. Das seriös herausgespielte 10:0 (6:0), bei dem Jamal Musiala bei seinem Comeback mit drei Joker-Toren glänzte, enthüllte zumindest einen Fünf-Klassen-Unterschied zwischen den Teams.

Es war nur ein lockeres Warm-up für den deutschen Fußball-Rekordmeister, der bei der ersten Club-WM im neuen XXL-Format mit 32 Mannschaften um den Titel mitspielen will. Es ist bereits klar, dass nur die Boca Juniors aus Argentinien und Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon neben den Bayern um die ersten beiden Plätze in Gruppe C kämpfen werden.

Die Münchner Profis gerieten im kleinen TQL-Stadion vor 21.152 Zuschauern am meisten ins Schwitzen, als es viele Torjubel gab. Bereits zur Pause war das halbe Dutzend nach den Treffern von Kingsley Coman (6./21. Minute), Sacha Boey (18.), Michael Olise (20./45.+3) und der von den Fans bei der Teamvorstellung gefeierten Bayern-Legende Thomas Müller (44.) vollendet.

Hattrick von Musiala beim Comeback

Nach der Pause verlangsamten die Münchner ein wenig das Tempo. Vincent Kompany wurde mehrmals ausgewechselt. Auch Jamal Musiala kam. Und der Zauberer erzielte bei seinem Comeback nach einer Muskelverletzung sofort wunderschön mit einem Schlenzer (68.), vom Elfmeterpunkt (73.) und dann im Strafraum zum Hattrick (84.). Müller erhöhte dann auf zweistellig (89.).

Musiala verhinderte auch hinten das mögliche Ehrentor von Auckland, indem er David Yoo erfolgreich blockte (69.). Leroy Sané blieb nach seinem perfekt gemachten Wechsel zu Galatasaray Istanbul 90 Minuten lang auf der Bank.

Nach dem Spielende drängte der Bayern-Tross zur Eile. Der Charterflieger zurück zum Basiscamp im Disneyland in Orlando wartete am Flughafen von Cincinnati. Der nächste Vorrundengegner sind am Freitagabend (Ortszeit) in Miami die Boca Juniors. Dann wird es nicht mehr nur um die Höhe des Ergebnisses gehen, wie gegen den Rekordsieger der Champions League in Ozeanien.

Der Bayern-Trainer Kompany freute sich, dass seine Spieler sofort Ernst machten, während er mit einer schwarzen Kappe als Sonnenschutz am Spielfeldrand stand. Am Abend zuvor hatte er in der Pressekonferenz speziell an das knappe 1:0 von Harry Kanes Engländern gegen Fußball-Zwerg Andorra in der WM-Qualifikation erinnert.

«Wir spielen gegen eine Mannschaft, die versuchen wird, sehr kompakt zu stehen und einen Moment zu nutzen», sagte Kompany. Eines war ihm bewusst: «Wir werden nicht viel Lob bekommen, wenn wir gewinnen. Aber wir wollen das Spiel ganz seriös angehen und unseren Job machen.»

Coman erster Turnier-Torschütze

Müller und seine Kollegen traten gegen die mutigen Amateurfußballer der starken Rugby-Nation Neuseeland an. Besonders die Flügelstürmer Coman und Olise zeigten auf dem Rasen ihr Können und begeisterten das Publikum. Neuzugang Jonathan Tah durfte als Abwehrchef spielen und gab den ersten Assist beim 1:0 durch Coman. Der Franzose wurde zwei Tage nach seinem 29. Geburtstag als erster Torschütze des Turniers gefeiert.

Der kaum beschäftigte Kapitän Manuel Neuer konnte sich in seinem Tor über 90 Minuten praktisch ein Sonnenbad gönnen. Nach der Pause kam nicht nur das Nachwuchstalent Lennart Karl (17) zum Einsatz. Nach einer Stunde wechselte Kompany auch Musiala und Dayot Upamecano ein, die nach längeren Verletzungen im Turnierverlauf noch wichtige Rollen einnehmen sollen.

Denn Kompany hat das Turnier in zwei Phasen eingeteilt. «Du musst erstmal das erste Turnier gewinnen, das ist die Gruppe. Und dann fängt das zweite Turnier an.» In der K.o.-Phase geht’s gegen die Großen wie Paris Saint-Germain, Real Madrid oder vielleicht auch Borussia Dortmund.

dpa