Wie Ermittler zwei Hehlerbanden aufspürten, Millionen unversteuerte Zigaretten fanden und warum Bargeld aus dem Fenster flog.
10,4 Millionen Schmuggelzigaretten – Festnahmen bei Razzien

Zollfahnder aus Essen und Frankfurt am Main haben bei einer gemeinsamen Aktion gegen Hehlerbanden über 10,4 Millionen unversteuerte Zigaretten beschlagnahmt. Die Funde wurden in Düsseldorf, Erkrath, Frechen, Geldern, Hilden, Langenfeld, Leverkusen und Köln gemacht. Der entstandene Steuerschaden beläuft sich laut dem Zollfahndungsamt Essen auf fast zwei Millionen Euro. Zwei Hehlerbanden wurden aufgelöst und fünf Personen wurden festgenommen.
Die Behörde in Essen hat seit dem vergangenen Sommer im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf gegen eine mehrköpfige Gruppierung ermittelt, die des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Steuerhehlerei in großem Umfang durch den Handel mit unversteuerten Zigaretten beschuldigt wird. Die Spur führte sie zu einer moldauischen Tätergruppierung in NRW, die bisherigen Erkenntnissen zufolge große Mengen unversteuerter Zigaretten aus Lagerstätten in Hilden und Langenfeld an eine Abnehmergruppierung im Raum Köln verkauft hat.
Das Frankfurter Zollfahndungsamt ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt erneut gegen die Kölner Abnehmer. Die Verdächtigen sollen ihre Kunden in NRW, Hessen, Baden-Württemberg und dem Saarland mit den unversteuerten Zigaretten versorgt haben, die sie von der moldauischen Gruppe gekauft haben.
Zolleinheiten schlagen zu
Der Zugriff fand bereits in der letzten Woche statt, als eine Observationseinheit des Zollfahndungsamts Essen die Auslieferung und Übergabe der Ware beobachtete. Es wurde berichtet, dass im Raum Langenfeld ein Haftbefehl gegen einen 33-jährigen moldauischen Staatsangehörigen vollstreckt wurde.
Ein weiterer 32-jähriger Staatsangehöriger aus Moldau und ein 50-jähriger Staatsangehöriger aus dem Irak und den Niederlanden wurden ebenfalls festgenommen. Gegen beide Männer wurde von den Amtsgerichten Düsseldorf und Darmstadt Untersuchungshaft angeordnet.
Demnach wurde in Köln auch ein Haftbefehl gegen einen 39-jährigen irakischen Staatsangehörigen vollstreckt. In Erkrath vollzog ein Einsatztrupp des Polizeipräsidiums Duisburg den Haftbefehl gegen den 52-jährigen moldauischen Hauptbeschuldigten.
Durchsuchungen in acht Städten – Bargeld fliegt aus dem Fenster
Die Zollfahnder durchsuchten laut Angaben insgesamt 14 Wohn- und Gewerbeobjekte in Düsseldorf, Erkrath, Frechen, Geldern, Hilden, Köln, Langenfeld und Leverkusen. Neben den mehr als 10,4 Millionen unversteuerten Zigaretten verschiedener Marken wurden auch elektronische und schriftliche Beweismittel sichergestellt. Darüber hinaus wurde Bargeld in Höhe von über 30.000 Euro bei der moldauischen Gruppierung sichergestellt.
Während der Durchsuchung eines Objekts der deutsch-irakischen Gruppe wurden laut Angaben 50.000 Euro aus dem Fenster geworfen, um sie vor den Fahndern zu verstecken. Die Beamten hatten den Versuch jedoch beobachtet und konnten das Geld sofort beschlagnahmen.
Die Untersuchungen sind noch im Gange. Bis zu einer möglichen rechtskräftigen Verurteilung gelten die Beschuldigten als unschuldig.








