Tragödie in Diskothek: 218 Tote nach Dacheinsturz in Dominikanischer Republik
Suche nach Verschütteten eingestellt, Fokus liegt nun auf Bergung von Leichen. Opferfamilien warten auf Identifizierung.
Während eines Merengue-Konzerts stürzte das Dach der Diskothek auf die Feiernden. (Archivbild)
Foto: Uncredited/Noticias SIN via AP/AP/dpa
Die Anzahl der Todesopfer nach dem Einsturz des Dachs einer Diskothek in der Dominikanischen Republik ist auf 218 gestiegen. Weitere 155 Personen wurden nach dem Unglück aus den Trümmern gerettet und ins Krankenhaus gebracht, wie der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez, mitteilte.
Die Einsatzkräfte vor Ort suchten weiter nach Verschütteten. «Wir lassen niemanden zurück», sagte Méndez. Allerdings wurden seit Dienstagnachmittag (Ortszeit) keine Überlebenden mehr gefunden. Der Schwerpunkt des Einsatzes liege nun nicht mehr auf der Rettung von Überlebenden, sondern auf der Bergung von Leichen, teilte der Katastrophenschutz mit.
Stadtverwaltung stellt Gräber zur Verfügung
Die Familien der Opfer warteten vor dem forensischen Institut in Santo Domingo auf die Identifizierung ihrer Angehörigen und die Freigabe der Leichen, wie die Zeitung «Listin Diario» berichtete. 150 Gräber auf dem Friedhof Cristo Redentor wurden von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt, damit die Familien ihre Angehörigen kostenlos bestatten können.
In den Krankenhäusern wurden weiterhin zahlreiche Patienten behandelt. «Ich danke Gott, dass wir noch am Leben sind», sagte Marisol Chalas, die gemeinsam mit ihrem Mann aus den Trümmern gerettet wurde, der Zeitung «Diario Libre». «Es ist sehr hart, was wir durchgemacht haben. Wir haben viele Freunde verloren.»
Merengue-Konzert endet in Katastrophe
Was zu dem Unglück in dem beliebten Club «Jet Set» in der Hauptstadt Santo Domingo führte, ist noch immer unklar. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Dienstag kurz nach Mitternacht. Während eines Konzerts des populären Merengue-Sängers Rubby Pérez stürzte ein Teil des Dachs auf die Feiernden.
Bei dem Unglück kam auch Pérez selbst ums Leben, der wegen seines Timbres «die höchste Stimme des Merengue» genannt wurde. Unter den Opfern waren auch die ehemaligen Baseball-Profis Octavio Dotel (51) und Tony Blanco (43), die unter anderem in der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) spielten.
