Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – Geldstrafen am häufigsten, Betäubungsmittelverstöße stark gesunken
Deutsche Gerichte verurteilen weniger Personen in 2024

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 632.100 Personen rechtskräftig wegen Gesetzesverstößen verurteilt. Dies entspricht einem Rückgang von rund 24.800 oder vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Wie in den Vorjahren war die Geldstrafe die am häufigsten verhängte Sanktionsart: In etwa 506.500 Fällen – rund 80 Prozent aller Verurteilungen – entschieden die Gerichte im Rahmen des allgemeinen Strafrechts über eine Geldstrafe. Freiheitsstrafen nach allgemeinem Strafrecht oder Strafarrest wurden bei ungefähr 85.700 Personen verhängt (14 Prozent). In etwa 39.900 Fällen (6 Prozent) griff man auf das Jugendstrafrecht zurück.
Starker Rückgang bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz
Die Anzahl der Verurteilungen nach dem Straßenverkehrsgesetz stieg leicht um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Anzahl der Verurteilungen aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz deutlich zurückging (minus 21.200 bzw. 37 Prozent).
Verurteilungen nach dem Betäubungsmittelgesetz waren laut Bundesamt tendenziell auch in den Vorjahren rückläufig, der sehr starke Rückgang zwischen 2023 und 2024 sei jedoch auf einen Sondereffekt durch die gesetzliche Teillegalisierung des Besitzes und Anbaus von Cannabis seit April 2024 zurückzuführen.
Großteil der Verstöße gegen das Strafgesetz
Die Statistiker erklärten, dass Verurteilungen entweder nach dem Strafgesetzbuch als Kernstrafrecht oder nach einzelnen Strafvorschriften in verschiedenen anderen Gesetzen erfolgen können. Der Großteil der Verurteilungen betraf Verstöße gegen das Strafgesetzbuch. Im Jahr 2024 entfielen rund 481.700 Fälle, was etwa 76 Prozent aller Verurteilungen ausmachte, auf das Kernstrafrecht. Dies waren rund 8.900 oder 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Gerichte haben außerdem etwa 150.400 Verurteilungen wegen Verstößen gegen andere Bundes- und Landesgesetze verzeichnet. Dies entsprach einem Rückgang von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.








