Er wanderte vor fünf Tagen in eine Schlucht, deren Zutritt im Winter verboten ist. Seither gibt es kein Lebenszeichen mehr von einem jungen Mann aus Baden-Württemberg.
21-jähriger Deutscher auf Kreta vermisst

Seit fünf Tagen wird auf der griechischen Insel Kreta ein 21-jähriger deutscher Tourist aus Baden-Württemberg vermisst. Der junge Mann plante, in der berühmt-berüchtigten Samaria-Schlucht zu wandern.
Am Donnerstagabend soll er laut griechischen Medien eine letzte Nachricht an seine Schwester geschrieben haben, in der er sagte, dass alles in Ordnung sei. Danach gab es keine weiteren Lebenszeichen. Die Eltern und die Schwester sind inzwischen auf Kreta angekommen, wie es hieß.
Er machte sich warm und joggte los
Aufnahmen eine Überwachungskamera, die vom griechischen Sender Alpha TV veröffentlicht wurden, zeigen den Parkplatz am Eingang zur Schlucht und mutmaßlich den jungen Mann, wie er aus einem Mietwagen steigt, sich warm macht und dann losjoggt. Das kretische Internet-Portal «Zarpanews» zeigte Rettungskräfte bei der Suche.
In einer früheren Nachricht soll der Mann seiner Schwester am Donnerstagnachmittag geschrieben haben, er sei beim Aufstieg des 1980 Meter hohen Bergs Gingalos, berichtete «Zarpanews». Die zweite und letzte Nachricht, dass alles in Ordnung sei, schickte er demnach um 19.40 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war es schon dunkel.
Rettungskräfte suchen Schlucht ab
Der Zugang zur Samaria-Schlucht, die bei Wanderern beliebt ist, ist im Winter tatsächlich verboten, da aufgrund starker Regenfälle Erdrutsche, Steinschläge und Überschwemmungen drohen.
Rettungskräfte und Feuerwehr durchsuchen das Gebiet, eine griechische Hilfsorganisation hat eine Vermisstenmeldung veröffentlicht. Auch die Küstenwache ist im Einsatz, falls der junge Mann bis zum Meer gelaufen ist.
In Griechenland und speziell auf Kreta ereignen sich regelmäßig Unfälle mit ausländischen Wanderern. Im letzten Jahr verunglückte unter anderem im Juni ein 67-jähriger Deutscher beim Wandern tödlich, im September ein 60-Jähriger.
Oft ist es die Hitze, die den Menschen zu schaffen macht: Bei einem Hitzschlag verliert der Wanderer die Orientierung und kann sich nicht mehr selbst helfen. Aber auch im Winter sind Wanderungen, beispielsweise auf dem Olymp oder in der kretischen Samaria-Schlucht, aufgrund möglicher starker Schnee- und Regenfälle gefährlich.