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Bayern triumphiert gegen Leverkusen mit 3:0-Sieg

Münchner zeigen beste Saisonleistung und ziehen souverän ins Viertelfinale ein, während Leverkusen chancenlos ist.

Auch das Duell mit Wirtz entscheidet Musiala für sich.
Foto: Tom Weller/dpa

Der FC Bayern feiert einen großen Sieg! Nach einer herausragenden Leistung in dieser Saison und drei Toren von den Offensivstars Harry Kane und Jamal Musiala ist der Einzug ins Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen nur noch eine Formsache. Das 3:0 (1:0) war eine beeindruckende Leistung.

87 Tage vor dem ersehnten Heimfinale gelang dem Fußball-Rekordmeister im siebten Anlauf der erste Sieg gegen Leverkusens Meistercoach Xabi Alonso. Auch für Trainer Vincent Kompany war dies ein großer Erfolg. Bayer trat vor 75.000 Zuschauern eingeschüchtert auf und hatte keine Chance.

Kane brachte die Bayern in der 9. Minute mit einem platzierten Kopfball in Führung. Ein grober Fehler von Bayer-Torwart Matej Kovar ermöglichte Musiala das zweite Tor (54.). Kane erhöhte in der 75. Minute mit einem Elfmeter auf 3:0. Nach der Gelb-Roten Karte für Nordi Mukiele (62.) waren die Gäste in der Allianz Arena im vierten Saisonspiel gegen die Bayern in Unterzahl.

Wirtz nahezu wirkungslos
 

Alonsos taktische Tricks funktionierten am Mittwochabend erstmals nicht. Die Bayern waren aggressiver und entschlossener. Die Stärken der Gäste mit dem nahezu wirkungslosen Offensivstar Florian Wirtz kamen ohne Mittelstürmer Patrik Schick, der lange Zeit nur auf der Bank saß, nicht zur Geltung. Im Rückspiel am kommenden Dienstag in Leverkusen müsste schon ein Wunder geschehen. Allerdings könnte bei den Bayern dann Torwart Manuel Neuer fehlen, der in der 58. Minute verletzt vom Platz musste.

Keine Verzögerung, kein Zögern, mit dem Anpfiff begann es schnell. Nach einem Zweikampf mit Jeremie Frimpong blieb Bayern-Verteidiger Minjae Kim auf dem Rasen liegen. Der Bayern-Angreifer war nach gut 180 Sekunden beim Fallen auf den linken Fuß des Südkoreaners gestürzt, der jedoch nach kurzer Behandlung weitermachen konnte.

Rolfes: Kein Anruf von Bayern wegen Wirtz

Der Trainer von Bayer, Xabi Alonso, entschied sich erneut gegen einen echten Mittelstürmer. Patrik Schick saß zuerst auf der Bank, neben Frimpong bildete Amine Adli die vorderste Front, direkt dahinter Florian Wirtz, über dessen Zukunft auch unmittelbar vor dem Anpfiff spekuliert wurde. Auf die Frage, ob Bayerns Sportvorstand Eberl ihn wegen Wirtz schon offiziell angerufen habe, antwortete Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes: «Nein, nein, nein.»

Beide wollten jedoch nicht viel über das Thema sprechen, die Spieler sollten auf dem Platz für sich sprechen. Vor allem die Bayern ließen Taten sprechen, als sie Anfang Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals zu Hause gegen Alonsos Team scheiterten (0:1).

Nach einer präzisen Flanke von Michael Olise schoss Kane den Ball perfekt ins Tor der Gäste. Kompany jubelte an der Seitenlinie, während die ehemaligen Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß lächelnd auf der Tribüne applaudierten.

Kane erzielte auch ein Tor mit persönlicher Bedeutung: Zu diesem Zeitpunkt war er in der Champions League an 47 Toren direkt beteiligt – 37 Tore und 10 Vorlagen. Damit zog er mit Wayne Rooney gleich. Laut Datenanbieter Opta verbuchte nur David Beckham unter allen Engländern mehr Scorerpunkte in der Königsklasse (52).

Auch Nagelsmann und Völler sehen starke Bayern 

Diesmal haben die Bayern gegen die Werkself alles richtig gemacht. Kimmich, der zuletzt in der Bundesliga verletzt war und pausieren musste, beherrschte zusammen mit Leon Goretzka eindeutig das Mittelfeld. Musiala spielte auch vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann und DFB-Sportdirektor Rudi Völler deutlich besser als Wirtz, der kurz vor der Pause behandelt werden musste. Nach einer scharfen Ecke von Kimmich hätte Musiala beinahe per Kopfball das 2:0 erzielt, aber der Ball prallte an die Latte (22.).

Ruhe auf den Rängen wegen eines Notarzteinsatzes

Die Leverkusener hatten Glück, dass sie nur ein Gegentor in der ersten Halbzeit kassierten. Besonders Mukiele war ein Unsicherheitsfaktor in der Bayer-Abwehr. Im Angriff gelang es ihnen nur einmal, wirklich gefährlich auf das Bayern-Tor zuzugehen. Doch mit einem Reflex rettete Ex-Weltmeister Manuel Neuer in seinem 150. Champions-League-Spiel gegen Frimpong (14.), dem Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano den Ball unglücklich vorgelegt hatte.

Nach der Pause wurde es auf den Rängen aufgrund eines Notarzteinsatzes vorübergehend ruhig. Auf dem Platz setzten die Bayern ihr dominantes Spiel mit hoher Intensität und einer guten Portion Aggressivität fort. Musiala staubte nach einer Flanke von Kimmich ab, nachdem Leverkusens Torhüter Kovar den Ball zuvor hatte fallen lassen.

Die Freude wurde jedoch sofort getrübt. Plötzlich saß Neuer am Boden und musste behandelt werden. Er versuchte es, schüttelte den Kopf und musste raus. Jonas Urbig musste aus der Kälte ins Tor – erst Ende Januar hatten die Bayern den 21-Jährigen vom 1. FC Köln aus der zweiten Liga geholt.

War es gut für Bayer? Die Mannschaft schadete sich selbst. Der bereits verwarnte Mukiele erhielt nach einem Tritt in die Hacke von Kingsley Coman Gelb-Rot. Die Miene von Alonso wurde immer düsterer. Besonders als Kane kurz darauf im Strafraum von dem gerade eingewechselten Edmond Tapsoba festgehalten wurde, was nach dem Videobeweis zu einem Elfmeter führte.

Der Engländer zögerte nicht lange und schoss den Ball souverän in den Winkel. Auch das war eine Machtdemonstration an einem Abend, der für Bayern nicht besser hätte verlaufen können, während der ausgewechselte Wirtz frustriert und fluchend die Hände vors Gesicht hielt.

dpa