Die gesamte Menschheit ist in diesem Jahr quasi um ein Deutschland gewachsen. Die Prognosen zeigen weiter nach oben. Doch ein Höchststand ist absehbar.
82 Millionen Menschen mehr auf der Welt als vor einem Jahr
Zum Jahreswechsel leben laut einer Schätzung 8,156 Milliarden Menschen auf der Erde. Dies entspricht etwa 82 Millionen mehr als vor einem Jahr (8,083 Milliarden), gab die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) bekannt. Zur Verdeutlichung: In Deutschland leben derzeit ungefähr gleich viele Menschen, nämlich etwa 84 Millionen.
Die 8-Milliarden-Marke wurde im November 2022 weltweit überschritten. Die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass im Jahr 2037 die 9-Milliarden-Marke erreicht werden könnte. Es wird erwartet, dass in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts voraussichtlich 10 Milliarden erreicht werden, schätzen die UN.
Anstieg der Bevölkerung flacht ab
Laut DSW steigt die absolute Zahl der Menschen zwar kontinuierlich, aber der Anstieg verlangsamt sich zunehmend. Derzeit bekommen Frauen weltweit im Durchschnitt 2,2 Kinder.
Besonders stark wächst die Bevölkerung laut DSW in Afrika: Dort werde sich die Bevölkerung in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich mehr als verdoppeln. Bis Ende des Jahrhunderts werde die Bevölkerung Afrikas von heute 1,2 auf voraussichtlich 3,4 Milliarden Menschen anwachsen.
Frauen fällt eine Schlüsselrolle zu
Die Stiftung geht davon aus, dass die Weltbevölkerung bis Mitte der 2080er Jahre mit grob 10 Milliarden Menschen ihren Höchststand erreichen wird. «Danach, so die Prognosen, sorgen eine sinkende Zahl an Geburten plus eine wachsende Zahl an Sterbefällen dafür, dass die Weltbevölkerung nicht nur altert, sondern auch zu schrumpfen beginnt», heißt es.
Bei der Zahl der Geburten falle Frauen eine Schlüsselrolle zu: Sie müssten in der Lage sein, ihr Leben und ihre Familienplanung selbst zu bestimmen. Bildung und sexuelle Aufklärung seien unverzichtbar, damit Mädchen und junge Frauen entscheiden könnten, «wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen».
«Wenn Frauen gleichberechtigt sind, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und eigener politischer Willensbildung haben, dann werden auch die Familien automatisch kleiner», erklärte DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg.