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Abikasse verschwunden – Ermittlungen gegen Schülerin

Eine Jahrgangsstufe in Gelsenkirchen plant eine große Party nach dem Abi und hat dafür schon 10.000 Euro gesammelt. Doch dann ist das Geld weg. Die Polizei ermittelt.

Etwa 10.000 Euro hat ein Abiturjahrgang für die Abschlussfeier gespart - nun ist das Geld weg und die Polizei ermittelt. (Symbolbild)
Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Weil eine Mitschülerin die gemeinsame Kasse geleert haben soll, bangt eine Jahrgangsstufe an einer Schule in Gelsenkirchen um ihre Abifeier. Die Polizei ermittelt in der Sache, wie diese auf Anfrage mitteilte. Die Schüler sammeln nun Spenden, damit die geplante Party nach dem Abitur doch noch stattfinden kann. Zuerst hatte die «WAZ» (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) über den Fall berichtet.

«Das ist eine traurige Angelegenheit», sagte der Schulleiter der Gesamtschule Erle, Andreas Lisson. Die 69 Schülerinnen und Schüler des Abijahrgangs 2026 hätten sich frühzeitig um einen Ort für ihre Abschlussfeier gekümmert und schon gebucht. Nun sei eine Anzahlung fällig geworden. Doch das Geld auf dem von den Schülern privat verwalteten Abikonto – etwa 10.000 Euro – sei nicht mehr da.

Party-Location hat Buchung storniert

«Die Schülerin, die für das Konto verantwortlich war, hat sich dann offenbart und gesagt, sie habe das Geld nicht mehr zur Verfügung», sagte Lisson. Die Party-Location habe die Buchung der Stufe daraufhin storniert. Für die Schüler sei das frustrierend und enttäuschend gewesen.

Inzwischen ermittelt die Polizei wegen Untreue gegen die Schülerin. «Wir ermitteln gerade, was mit dem Geld passiert ist. Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen», sagte eine Sprecherin.

Die Abiturienten in spe versuchen jetzt, ihre Abschlussfeier mit einer Online-Spendenaktion zu retten. Bis Mittwochvormittag waren mehr als 10.000 Euro auf einem Spendenportal eingegangen – das entspricht ungefähr dem Betrag, der verschwunden ist.

Abifeier wird wohl stattfinden können

Trotz der Tatsache, dass eine Abiparty eine rein private Veranstaltung der Jahrgangsstufe ist, möchte Schulleiter Lisson die Schülerinnen und Schüler nicht alleine mit der Situation lassen. „Es gibt bereits mehrere Angebote von potenziellen Locations, in denen die Abifeier nächstes Jahr stattfinden könnte“, sagt er.

Gleichzeitig appelliert er an die Stufe zu einem besonnenen Umgang auch mit der Mitschülerin. «Ich wünsche mir da bei allem Schaden und aller Schuld viel Sensibilität. Man kann bei sowas eine Persönlichkeit zerstören.»

Es kam in letzter Zeit immer wieder vor, dass Geld aus der Abikasse verschwand. Schulleiter Lisson empfiehlt daher den zukünftigen Abiturjahrgängen dringend, Konten so zu führen, dass nur mit einem Vier-Augen-Prinzip über das Geld verfügt werden kann.

dpa