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Rechtsextreme Krawalle in Sunderland, Bürgermeisterin spricht von schweren Schäden

Die Randalierer verursachten erheblichen Schaden, darunter Brandstiftung, Plünderungen und Angriffe auf Polizisten.

Zu den Protesten aufgerufen hat auch ein bekannter Rechtsradikaler.
Foto: Scott Heppell/PA Wire/dpa

Nach schweren Krawallen und Angriffen von Rechtsextremen auf die Polizei in Sunderland, Großbritannien, wurden acht Personen festgenommen. Die Bürgermeisterin der Region North East, Kim McGuinness, erklärte gegenüber der BBC, dass die Beamten in der nordostenglischen Stadt schweren gewaltsamen Ausschreitungen ausgesetzt waren. Die Randalierer haben erheblichen Schaden verursacht.

McGuinness von der Regierungspartei Labour sprach von schweren Schäden. Gemäß übereinstimmenden Angaben wurde ein Gebäude in Brand gesetzt. In einigen Berichten wurde erwähnt, dass es sich um eine ehemalige Polizeiwache handelte, während in anderen vom benachbarten Gebäude die Rede war. Darüber hinaus wurden „Autos in Brand gesteckt, Geschäfte geplündert, Menschen auf der Straße beschimpft und Polizisten angegriffen“, so McGuinness.

https://x.com/KiMcGuinness/status/1819631352288854099

In den vergangenen Tagen kam es unter anderem im Londoner Regierungsviertel zu rechtsextremen Ausschreitungen. Die Ultranationalisten behaupten, dass die Behörden über die Identität des Messerangreifers von Southport lügen. In sozialen Medien verbreitete sich nach der Bluttat am Montag das Gerücht, dass es sich bei dem Täter um einen muslimischen Asylbewerber handelt.

Die Polizei betont, dass der verdächtige 17-Jährige in Großbritannien geboren wurde. Seine Eltern stammen aus Ruanda. Der Teenager soll drei Mädchen erstochen sowie acht weitere Kinder und zwei Erwachsene teilweise lebensgefährlich verletzt haben. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Bekannter Rechtsextremist ruft zu Protesten auf

Der Gründer der rechtsradikalen English Defence League (EDL), Stephen Yaxley-Lennon, auch bekannt als Tommy Robinson, rief zu einer Protestveranstaltung in Sunderland nahe einer Moschee auf. Dabei wurden antimuslimische Parolen gerufen. Laut Recherchen der Organisation Hope Not Hate sind landesweit am Wochenende Dutzende weitere Kundgebungen geplant.

In Liverpool stellten sich Gegendemonstranten schützend um eine Moschee. Eine ältere Frau hielt ein Plakat mit der Aufschrift «Nans against Nazis» (Omas gegen Nazis). Hier war die Lage angespannt, es blieb aber weitgehend ruhig.

Robert Jenrick, der ehemalige Innen-Staatssekretär und potenzielle Nachfolger von Rishi Sunak als Chef der Konservativen Partei, äußerte sich in einem Interview mit der BBC positiv gegenüber einem Verbot der EDL und verurteilte die Ausschreitungen. Auch die frühere Innenministerin Priti Patel, die sich um den Vorsitz der Tories bewirbt, forderte eine Sondersitzung des Parlaments während der Sommerpause.

dpa