Dortmund bleibt ungeschlagen, aber das Ergebnis ist dennoch enttäuschend nach einem verrückten Spiel in der Champions League. Die Mannschaft gab eine 4:2-Führung aus der Hand.
Spektakuläres 4:4! BVB verspielt Führung gegen Juventus Turin

Borussia Dortmund hat sich in einem außergewöhnlich verrückten Spiel zum Auftakt der Champions-League-Saison 4:4 von Juventus Turin getrennt. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac gab dabei in der Nachspielzeit noch eine 4:2-Führung aus der Hand. Zur Halbzeit hatte es noch 0:0 gestanden.
Der BVB bleibt in dieser Saison zwar ungeschlagen, aber angesichts des Spielverlaufs ist das Ergebnis dennoch enttäuschend. Karim Adeyemi (52. Minute), Felix Nmecha (65.), Yan Couto (74.) und Karm Bensebaini (86./Handelfmeter) erzielten die Tore für den BVB vor 41.497 Zuschauern im Juventus Stadium. Kenan Yildiz (63.), Dusan Vlahović (68./90.+4) und Lloyd Kelly (90.+6) glichen jedoch für Turin aus. Dortmund wartet weiterhin auf den ersten Sieg gegen den Traditionsclub seit dem 3:1 im Finale der Königsklasse 1997.
Kobel früh gefordert
«Die Konkurrenz ist so groß in diesem Wettbewerb, es ist wichtig, dass wir gut reinstarten», sagte Kovac vor dem Spiel bei Amazon Prime Video. Die erste Chance hatte jedoch Juve. Khéphren Thurams Distanzschuss wurde von Felix Nmecha tückisch abgefälscht und BVB-Keeper Gregor Kobel musste seine ganze Klasse zeigen, um den Ball aus dem Winkel zu kratzen (4.).
Auch am Abend herrschten im Piemont noch sommerlich-warme Temperaturen, was zu einem chaotischen Spiel führte. Trotz anfänglich deutlich mehr Ballbesitz für die Dortmunder, machten sie jedoch viele Fehler im Spielaufbau. Der BVB hatte praktisch keine Abschlusschance. Ein Beispiel dafür war ein Versuch von Adeyemi, der eher in Richtung Eckfahne als aufs Tor flog.
Zweite Hälfte kein Vergleich zur ersten
Vielleicht lag es daran, dass Borussia die Abwehr von Juve nicht wirklich herausforderte, dass die Gastgeber zunehmend in die Offensive gingen. Das Team von Trainer Igor Tudor zeigte auf dem Weg nach vorne teilweise schöne Ballstafetten und erkämpfte einige Ecken. Dennoch war Kobel vorerst nicht wirklich gefordert. Ein Schuss des ehemaligen Leipzigers Loïs Openda bereitete dem Schweizer keine Probleme.
Openda war auch in der ersten Szene des zweiten Durchgangs zu sehen. Ein beeindruckender Fallrückzieher im Dortmunder Strafraum erntete Applaus von den Zuschauern. Ein Tor wäre jedoch aufgrund einer Abseitsposition nicht gültig gewesen.
BVB plötzlich torgefährlich
Kurz danach erzielte der BVB ein Tor. Guirassy spielte zu Adeyemi, der den Ball vorlegte und dann präzise von kurz vor der Strafraumgrenze ins Toreck schoss. Euphorisch wurde er vor der Dortmunder Fankurve gefeiert. Zuvor war Maximilian Beier aus einem sehr spitzem Winkel noch am Pfosten gescheitert.
Dortmund spielte nun deutlich verbessert. Der BVB zeigte plötzlich mehr Entschlossenheit und Angriffslust. Guirassy hatte die Chance zum 2:0, scheiterte jedoch aus nächster Nähe am Juve-Torwart Michele Di Gregorio.
Da auch Juve mutig angriff, entstand eine großartige Fußballshow. Zunächst traf Yildiz mit einem Traumtor zum Ausgleich, aber praktisch direkt danach ließ Nmecha die BVB-Fans erneut jubeln.
Das war jedoch noch nicht alles. Juve brauchte erneut nur drei Minuten für die Antwort. Der eingewechselte Vlahović traf zum 2:2. Der BVB war jedoch nicht mit dem Punkt zufrieden. Couto nutzte einen Abwehrfehler und erzielte mit einem Schuss ins kurze Eck das 3:2. Bensebaini sorgte mit einem Handelfmeter für die gefühlte Vorentscheidung – bevor Vlahovic in der Nachspielzeit zunächst den Anschlusstreffer erzielte und dann auch noch den Ausgleich von Lloyd Kelly vorbereitete.