Ein 32-Jähriger kollabiert in der neuen Achterbahn Stardust Racers im Universal-Park in Florida. Zeugen berichten von Hilferufen, die Obduktion zeigt stumpfe Verletzungen. Ermittlungen laufen.
Achterbahn-Schock in Florida: 32-Jähriger stirbt im „Stardust Racers“-Wagen

In Florida’s Freizeitpark Epic Universe ereignete sich ein tragischer Unfall: Ein 32‑jähriger Besucher starb nach einer Achterbahnfahrt mit der neuen Attraktion „Stardust Racers“. Laut übereinstimmenden Berichten und einer Mitteilung des Freizeitparks beschleunigen bei der Doppelachterbahn zwei Züge gleichzeitig, fahren streckenweise parallel, winden sich umeinander und rasen anschließend aufeinander zu. Dabei erreichen sie eine Höchstgeschwindigkeit von rund 100 Kilometern pro Stunde. Bei der Fahrt am Mittwoch soll ein Mann nach dem Ende des Spektakels leblos in seinem Sitz zusammengesackt sein. Rettungskräfte brachten ihn umgehend in ein Krankenhaus, doch dort konnten Ärzte nur noch seinen Tod feststellen.
Das Freizeitpark-Unternehmen Universal Orlando zeigte sich erschüttert: „Wir sind fassungslos über dieses tragische Ereignis und sprechen den Angehörigen unser aufrichtiges Mitgefühl aus“, erklärte ein Sprecher und kündigte an, den Betrieb der Bahn bis auf Weiteres einzustellen. Erste Ermittlungen hätten bislang keine Hinweise auf ein technisches Versagen ergeben, dennoch werde die Strecke akribisch untersucht. Die Attraktion war erst im Mai 2025 eröffnet worden und galt als Zugpferd für den neuen Themenbereich Epic Universe, der 2025 offiziell für Gäste öffnen soll. Fahrgäste sollten sich wie Astronauten fühlen, wenn sie in kleinen Wägen durch ein futuristisches Setting rasen.
Zeugin hörte Hilfeschreie
Eine Zeugin, die am Mittwochmorgen in einem anderen Wagen unterwegs war, berichtete gegenüber Medien von dramatischen Momenten: „Plötzlich rief ein Mädchen laut ‘Hilfe! Hilfe! Hilfe!’“, schilderte sie. „Wir verstanden nicht, was passiert war“. Kurze Zeit später wurde der Zug gestoppt, Rettungskräfte eilten herbei. Die Offiziellen machten bislang keine Angaben dazu, ob der Mann allein reiste oder mit Begleitung. Auch wurden keine Details zur Dauer der Fahrt oder möglichen Verzögerungen genannt.
Der vorläufige Autopsiebericht, der wenige Tage später veröffentlicht wurde, spricht von „mehreren stumpfen Aufprallverletzungen“ als Todesursache. Unklar ist jedoch, wie sich der Mann diese Verletzungen zugezogen hat. Dennis Speigel, Chef einer Beratungsfirma für Vergnügungsparks, betonte in einer Stellungnahme, dass die veröffentlichten Obduktionsergebnisse mehr Fragen aufwerfen als beantworten: „Wurde der Unfall durch die Fahrt verursacht? Oder hat der Mann etwas getan, das zu den schweren Verletzungen führte?“ Speigel weist darauf hin, dass Achterbahnzüge mit Sicherheitsbügeln und Gurten ausgestattet sind, die bei richtigem Gebrauch Verletzungen verhindern. Ob der Mann möglicherweise nicht richtig gesichert war oder sich während der Fahrt aufrichtete, wird nun untersucht.
Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Das Sheriffbüro von Orange County bat um Geduld: „Derzeit haben wir keine weiteren Informationen, die wir veröffentlichen könnten.“ Der Park unterstützt die Behörden und verweist auf seine hohen Sicherheitsstandards. Laut Betreiber werden Achterbahnen täglich überprüft, und geschulte Mitarbeiter kontrollieren vor jeder Fahrt, ob die Bügel korrekt verriegelt sind.
Sicherheit bei Achterbahnen
Achterbahnfahrten gehören weltweit zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Millionen Menschen steigen Jahr für Jahr in Highspeed-Züge, Looping-Bahnen oder Holzachterbahnen, und schwerwiegende Unfälle sind äußerst selten. Laut dem Internationalen Verband der Freizeitparks (IAAPA) lag die Verletzungsrate in den USA 2023 bei knapp 0,8 Unfällen pro eine Million Fahrten. „Wir haben im vergangenen Jahrzehnt immer sicherere Systeme entwickelt“, sagt Parkexperte Speigel. Größere Unfälle resultieren meist aus Fehlverhalten von Fahrgästen oder medizinischen Vorbelastungen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der amerikanische Bundesstaat Florida hat strenge Vorschriften für Fahrgeschäfte: Jedes Fahrgeschäft unterliegt einer staatlichen Lizenzierung und wird regelmäßig von unabhängigen Gutachtern geprüft. Darüber hinaus müssen Besucher Mindestgrößen- und manchmal Gewichtsvorgaben erfüllen. So soll verhindert werden, dass Bügel und Gurte nicht korrekt sitzen. Auch die „Stardust Racers“ verfügen laut Hersteller über gepolsterte Schulterbügel und magnetische Bremsen, die ein abruptes Anhalten ohne starke Erschütterungen ermöglichen.
Der aktuelle Todesfall erinnert daran, wie wichtig diese Maßnahmen sind. Experten raten Fahrgästen, immer den Anweisungen des Personals zu folgen, die Sicherheitsbügel fest anzulegen und während der Fahrt nicht aufzustehen oder die Arme aus dem Wagen zu strecken. Personen mit Herzproblemen oder Wirbelsäulenleiden sollten auf extreme Fahrgeschäfte verzichten. Familien mit kleinen Kindern sollten sorgfältig prüfen, ob diese die Mindestgröße erreichen und die Fahrt körperlich verkraften.
Kontext: Ähnlicher Fall in Deutschland
Obwohl der tragische Vorfall in Florida stattfand, erinnert er an andere Zwischenfälle im Freizeitbereich. In Deutschland gab es 2024 etwa einen Unfall mit einem E Scooter‑Fahrer, der von einem Auto erfasst wurde und flüchtete. Beide Fälle zeigen, wie schnell es bei Freizeitaktivitäten zu schweren Verletzungen kommen kann. Verantwortungsvolles Verhalten – ob auf der Straße oder im Freizeitpark – bleibt der beste Schutz vor Unfällen. Umso wichtiger ist es, sich vor Fahrten über mögliche gesundheitliche Risiken zu informieren und auf die eigene Sicherheit zu achten.