Im Örtchen Störmthal sind die Menschen verstimmt über eine Vielzahl von Parkschildern, die sich auf ihrer Dorfstraße hintereinander reihen. Kann es eine bessere Lösung geben?
Ärger in sächsischem Dorf über Schilderwald

In Störmthal, einem 500-Einwohner-Ort südlich von Leipzig, sorgt seit einigen Wochen ein Schilderwald für Unverständnis. Auf einer kurzen Strecke der Dorfstraße wurden 16 Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass in den Parkbuchten nur maximal zwei Stunden geparkt werden darf. Ortsvorsteher Marc Etzolt berichtet, dass ein Großteil der Anwohner dies kritisch sieht. Der blaue Schilderwald stört das Bild der grünen Dorfstraße.
Seebesucher sorgen für Verkehrsprobleme im Ort
Die Idee zur Beschilderung stammte vom ehrenamtlichen Ortschaftsrat selbst. Der nahe gelegene Störmthaler See zieht bei gutem Wetter viele Besucher an.
Viele Autofahrer haben sich entschieden, ihre Fahrzeuge auf der Dorfstraße abzustellen, anstatt auf einem kostenpflichtigen Großparkplatz zu parken. Die Parkbuchten auf der Dorfstraße waren bisher kostenlos und ohne Zeitlimit nutzbar.
Was kostet die Beschilderung?
«Wir als Ortschaftsrat haben uns eigentlich nur gewünscht, dass die Parkzone, die schon sehr lange ausgeschildert ist, lediglich noch parkzeitbegrenzt wird», sagt Etzold. Dem Ortschaftsrat schwebte je ein Schild am Ortseingang und am Ortsausgang vor.
Stattdessen erhielt Störmthal vor zwei Monaten einen blauen Schilderwald. Laut Etzold kostete das Aufstellen der Schilder 5.000 Euro. Fast alle Parkplätze sind individuell gekennzeichnet, mit einem Schild, das den Beginn der Zwei-Stunden-Parkmöglichkeit anzeigt, und einem Schild, das das Ende verkündet.
Gemeinde beruft sich auf StVO
Die Gemeinde Großpösna ist dafür verantwortlich. Sie bezieht sich auf die Straßenverkehrsordnung. „Nur mit den vielen Schildern hätten sich die Parkbuchten rechtskonform markieren lassen“, sagt Großpösnas Bürgermeister Daniel Strobel. Im Gegensatz zu einem durchgehenden Parkstreifen am Straßenrand müssten Buchten jeweils einzeln beschildert werden.
Der Bürgermeister berichtet, dass man bereits mit dem Ortschaftsrat gesprochen habe. Jetzt werde geprüft, ob die Zwei-Stunden-Begrenzung an den Parkbuchten die Seebesucher dazu veranlasst, ihre Autos auf den dafür vorgesehenen Großparkplätzen abzustellen.