Auf Sizilien zeigt sich der Ätna wieder von seiner feurigen Seite: Seit dem Morgen brodelt der Vulkan. Die strombolianische Eruption bleibt bisher ungefährlich für Touristen und Flugreisende.
Ätna spuckt eine Lavafontäne – Flugverkehr unbeeinträchtigt

Der Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut ausgebrochen: Seit den Morgenstunden spuckt der größte aktive Vulkan Europas glühende Lava und Asche. Laut dem italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) wurde eine pyroklastische Strömung beobachtet – also eine Art feurige Staublawine aus Asche, Gas und Gestein, die durch einen Einsturz an der Nordseite des Südostkraters ausgelöst wurde.
Dabei gehe es um Stabilität, sagte der INGV-Direktor Stefano Branca der italienischen Tageszeitung «La Repubblica». Bei früheren Ausbrüchen sei die Außenwand nicht eingestürzt, nun sei es vormittags vor den Augen der Touristen geschehen. Die Aschewolke habe sich innerhalb weniger Sekunden entwickelt und war äußerst spektakulär, so Branca. Aber es sei nichts besonders Ungewöhnliches passiert, betonte der Vulkanologe.
Nach ersten Erkenntnissen blieb das heiße Material innerhalb des abgelegenen Valle del Leone («Löwental»). Die Gegend liegt fernab bewohnter Orte. Vorsorglich wurde die Flugwarnstufe auf Rot angehoben. Der internationale Flughafen Catania bleibt aber vorerst in Betrieb.
ING-Direktor: Keine so intensiven Spitzen wie 2021
Laut INGV hat sich die explosive Aktivität zu einer Lavafontäne verstärkt – eine eruptive Phase, bei der flüssige Lava aus dem Krater geschleudert wird. Auch der sogenannte Tremor, also die messbaren Erschütterungen im Untergrund, habe dem Institut zufolge zugenommen. Erste Bodenverformungen im Kraterbereich wurden ebenfalls registriert. Die Aktivität des Vulkans habe jedoch keine so intensiven Spitzen wie bei den Ausbrüchen 2021 erreicht, sagte Branca.
Der Ätna, der etwa 3.350 Meter hoch ist, bricht mehrmals im Jahr aus und wird von Experten kontinuierlich überwacht. Diese sogenannten strombolianischen Eruptionen – also regelmäßig explosive Ausbrüche – bieten in der Regel einen spektakulären Anblick und ziehen viele Schaulustige an. Seit Anfang Mai hat das INGV in der Region mehrere Eruptionen gemeldet.