Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt hat ein neuer Prozess gegen ihn begonnen.
Alfons Schuhbeck wieder vor Gericht

Vor dem Landgericht München I hat unter großem Medieninteresse ein neuer Prozess gegen den Star-Koch Alfons Schuhbeck begonnen. Der 76-Jährige sah blass aus und erschien in einem dunklen Anzug mit eleganter Einstecktuch vor Gericht, begleitet von zwei Verteidigern.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem «Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer», der bei der Abfrage seiner persönlichen Verhältnisse «Rentner» als Beruf angab, unter anderem Subventionsbetrug und der Insolvenzverschleppung vor. Er soll Corona-Hilfen und andere Subventionen erschlichen haben – «aus grobem Eigennutz, um für die von ihm vertretenen Unternehmen eine nicht gerechtfertigte Subvention großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen», wie es in der Anklage heißt.
Seinen Betrieben, darunter eines seiner Restaurants, seiner Kochschule und seinem Gewürzladen, wird nachgesagt, dass sie bereits lange vor der Einreichung der Insolvenzanträge pleite waren. Es wird behauptet, dass Geschäftskonten über Jahre hinweg bereits gepfändet wurden.
Für neun seiner Unternehmen soll Schuhbeck außerdem die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig gestellt haben, obwohl das jeweilige Unternehmen bereits zahlungsunfähig war. Dadurch seien «zahlreiche Geschäftspartner und Gläubiger massiv geschädigt» worden, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung.
Im Oktober 2022 wurde Schuhbeck vom Landgericht zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und über 1.000 Mal Geld aus den Kassen seiner beiden Restaurants entnommen hatte, um es verschwinden zu lassen. Er gestand, dass er ein Computerprogramm dafür genutzt hatte, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
Doch auch wenn er die Haftstrafe noch nicht abgesessen hat, ist Schuhbeck derzeit nicht im Gefängnis. Die Vollstreckung seiner Haftstrafe ist noch bis Mitte September aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt. Das jetzt neu beginnende Verfahren sei davon «getrennt zu sehen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Es wurden vier Verhandlungstage für den neuen Prozess festgelegt, daher könnte das Urteil am 14. Juli verkündet werden.