Grauen in Graz: Ein Jugendlicher eröffnet in seiner Schule das Feuer – mindestens zehn Menschen sterben, viele weitere sind schwer verletzt. Der Täter, ein Schüler, richtet sich selbst. Polizei und Spezialkräfte rücken im Großeinsatz an. Ganz Österreich steht unter Schock.
Amoklauf an Schule in Graz: Schüler tötet zehn Menschen – Täter tot, Polizei ermittelt
Das Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) in der Dreierschützengasse in Graz – hier ereignete sich die Tragödie. Ein jugendlicher Amokläufer eröffnete am Dienstagvormittag in dem Schulgebäude das Feuer und richtete ein Massaker an. Graz steht unter Schock: In der steirischen Landeshauptstadt hat ein Schüler an seiner Schule ein beispielloses Blutbad angerichtet. Nach bisherigen Informationen sind mindestens zehn Menschen getötet worden, viele weitere erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Unter den Opfern befinden sich sowohl minderjährige Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte. Auch der mutmaßliche Täter ist tot – offenbar nahm er sich nach der Tat selbst das Leben.
Amoklauf in Graz: Der Tathergang – Schüsse am Dienstagmorgen
Schock um 10 Uhr: An einem ganz normalen Schultag durchbrachen plötzlich Schüsse die morgendliche Ruhe. Gegen 10:00 Uhr gingen bei der Polizei erste Notrufe ein – in der Dreierschützengasse waren Schüsse in einer Schule gehört worden.
Augenzeugen berichten von 30 bis 40 Schüssen, die in kurzer Folge aus dem Schulgebäude hallten. Panik brach aus: Schüler rannten um ihr Leben, viele suchten Deckung oder verbarrikadierten sich in Klassenräumen. Eine Lehrerin verschanzte sich mit ihrer Klasse im Zimmer und hörte mehrere Schüsse, berichtete ihr Ehemann später der Presse. Für die Anwesenden spielten sich angstvolle Minuten ab, während unklar war, wo der Schütze sich befand und ob weitere Gefahr drohte.
+++Aktuell läuft in der Dreierschützengasse in #Graz ein Polizeieinsatz. Bitte an die Anweisungen der Polizeikräfte halten. +++ #graz1006
— Polizei Steiermark (@PolizeiStmk) June 10, 2025
Sondereinheit Cobra im Einsatz: Schwer bewaffnete, maskierte Polizisten durchsuchten das Schulgebäude nach dem Täter. Binnen Minuten löste die Polizei Alarmstufe Rot aus. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften raste zur Schule, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Spezialeinheiten der Polizei, darunter das schwer bewaffnete Einsatzkommando Cobra, waren rasch vor Ort und umstellten das Gelände. Die Schule wurde weiträumig abgeriegelt, während Polizisten Klassenzimmer für Klassenzimmer durchkämmten. Auch ein Polizei-Hubschrauber kreiste über dem Tatort zur Koordination des Einsatzes. Gleichzeitig kümmerten sich zahlreiche Rettungsteams um Verletzte – Notärzte und Sanitäter versorgten Verwundete zunächst notdürftig noch auf dem Schulhof und in der Turnhalle, bevor sie in Kliniken gebracht wurden. Die Behörden warnten die Bevölkerung, das Gebiet um die Dreierschützengasse weiträumig zu meiden, um Einsatzkräfte und Flüchtende nicht zu behindern.
Chaos und Evakuierung: Während der Großeinsatz lief, spielte sich vor der Schule ein verzweifeltes Szenario ab. Dutzende Eltern eilten zum Ort des Geschehens, in Sorge um ihre Kinder. Viele Schüler konnten in letzter Minute aus dem Gebäude flüchten – teils liefen sie in Panik auf die Straße, wo Anwohner ihnen halfen. Die Polizei organisierte sofort eine geordnete Evakuierung aller Verbliebenen. Klassenweise wurden die Jugendlichen ins Freie geführt, Hände über den Kopf, flankiert von bewaffneten Beamten. Für die Eltern der Schüler wurde ein Treffpunkt im nahegelegenen ASKÖ-Stadion eingerichtet, wo sie ihre Kinder in Empfang nehmen konnten. Trotz der chaotischen Umstände gelang es den Einsatzkräften innerhalb kurzer Zeit, die meisten Schüler in Sicherheit zu bringen und den Gefahrenbereich zu sichern.
Graz:🕯Zahl der Toten steigt auf 11
— AUF1 (@AUF1TV) June 10, 2025
Wie die 16-jährige Schülerin AUF1 exklusiv mitteilte, ist die Zahl der Toten auf elf gestiegen, so ein Rettungssanitäter gegenüber dem Mädchen. Schwerverletzte werden per Rettungshubschrauber in umliegende Krankenhäuser gebracht. Laut Polizei… pic.twitter.com/n2vGn8cLAb
Der mutmaßliche Täter: Schüler tötet sich selbst
Der Todesschütze war nach bisherigen Erkenntnissen selbst Schüler des BORG Dreierschützengasse. Bei dem Täter soll es sich um einen minderjährigen Jugendlichen handeln – genauere Angaben zu Alter oder Klassenstufe liegen noch nicht vor. Fest steht jedoch, dass der junge Mann am Dienstag mit einer Feuerwaffe in seine eigene Schule kam und dort dieses Blutbad anrichtete. Augenzeugen beschreiben ihn als allein agierenden Schützen, der unvermittelt das Feuer eröffnete.
Warum der Schüler zur Waffe griff und was sein Motiv war, ist derzeit noch völlig unklar. Ermittler durchforsten das persönliche Umfeld des Jugendlichen, um Hinweise auf mögliche Hintergründe zu finden. Möglicherweise könnte Mobbing, psychische Probleme oder ein anderer Konflikt eine Rolle gespielt haben – hierzu gibt es bislang aber keine bestätigten Informationen.
Die Amoktat endete, als der Täter selbst zu Tode kam. Spezialkräfte fanden den mutmaßlichen Schützen wenig später tot auf einer Schultoilette im Gebäudekomplex. Er hatte sich dort offenbar eingeschlossen und mit seiner Waffe selbst gerichtet, bevor die Polizei ihn stellen konnte. „Der Täter dürfte sich selbst getötet haben“, bestätigte Polizeisprecher Fritz Grundnig kurze Zeit später gegenüber Medien. Zuvor hatte es kurzzeitig Gerüchte gegeben, der Angreifer sei von der Polizei angeschossen worden – diese Meldungen stellten sich jedoch als falsch heraus. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat der junge Amokläufer alleine gehandelt. Es gab anfangs Befürchtungen, es könnte einen zweiten Täter oder Helfer gegeben haben, doch dafür ergaben sich keine konkreten Hinweise. Die Polizei erklärte am Mittag, man gehe inzwischen von einem Einzeltäter aus.
Unklar ist bislang, wie der Schüler an seine Tatwaffe kam. Laut Polizei wurden bei der Tat eine oder mehrere Schusswaffen verwendet – offenbar handelte es sich um Faustfeuerwaffen (Pistolen) oder möglicherweise auch ein Gewehr. Der Amokläufer feuerte dutzende Male; ob er dafür ein großes Magazin, mehrere Waffen oder Munition zum Nachladen mitgebracht hatte, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Die Waffen selbst wurden von der Exekutive sichergestellt. Ebenso wird ermittelt, ob der Täter die Tat geplant hatte und ob er möglicherweise Ankündigungen gemacht oder im Internet Spuren hinterlassen hat. Bislang gebe es keine Hinweise auf ein Manifest oder eine Vorwarnung, hieß es von den Behörden, doch die Analyse der Hintergründe stehe erst am Anfang.
Die Opfer: Schüler und Lehrer unter den Toten
Die Bilanz dieses schrecklichen Amoklaufs ist verheerend. Nach aktuellem Stand sind zehn Menschen getötet worden. Darüber hinaus erlitten mindestens zwölf weitere Personen zum Teil schwerste Verletzungen. Mehrere Verletzte schweben in Lebensgefahr, da der Täter wahllos in die Menge feuerte.
Bei den Todesopfern und Verletzten handelt es sich um Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sowie mindestens eine Lehrkraft, die während der ersten Unterrichtsstunde von den Kugeln getroffen wurden. Manche Opfer starben noch am Tatort in den Klassenzimmern; andere wurden nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Genauere Informationen über die Identität der Getöteten haben die Behörden zunächst nicht bekannt gegeben – die Familienangehörigen mussten zuerst verständigt werden, bevor Namen veröffentlicht werden können. Entsprechend wurde auch die Schule vorerst nicht offiziell benannt (obwohl lokale Medien bereits berichteten), um den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten.
Hier hört man die Schüsse in der Grazer Schule.
— Politics World Wide Web (@PoliticsWWWeb) June 10, 2025
Video mit Schüsse in der Grazer Schule zu hören. Das Video wurde in einem Klassenzimmer des BORG gefilmt.#Amoklauf #Schule#Österreich#Tote #Spezialkommando #Großeinsatz #Graz#School #shooting #Schoolshooting #Austria… pic.twitter.com/01xMgkbQSB
Für die Überlebenden begann nach dem Angriff ein traumatisches Warten auf Gewissheit. Viele Jugendliche standen unter Schock: Weinend und zitternd wurden sie von der Polizei aus dem Gebäude geführt. Sanitäter und Notfallseelsorger kümmerten sich um sie. Jene Schülerinnen und Schüler, denen die Flucht aus dem Schulgebäude gelungen war, wurden in Sicherheit gebracht und dort von Psychologen betreut. Verletzte Schüler wurden in der nahe gelegenen Helmut-List-Halle vorübergehend medizinisch versorgt und psychologisch betreut – eine Halle in Schulnähe wurde kurzerhand zum Notfallzentrum umfunktioniert. Besorgte Eltern strömten zum Ort des Geschehens. Die Polizei richtete einen zentralen Anlaufpunkt für Angehörige ein, um Chaos zu vermeiden: Im ASKÖ-Stadion Graz unweit der Schule konnten verzweifelte Eltern sich einfinden und wurden dort von Behördenvertretern informiert. Nach und nach wurden hier Familien wieder zusammengeführt – viele fielen sich erleichtert in die Arme, wenn klar war, dass ihre Kinder unverletzt entkommen waren. Doch für etliche Eltern wurde der Alptraum zur tragischen Gewissheit: Sie mussten erfahren, dass ihre Tochter, ihr Sohn oder ihr Partner nicht überlebt hat.
Die Grazer Stadtverwaltung hat umgehend Kriseninterventionsteams aktiviert. Psychologinnen und Psychologen sowie Seelsorger stehen den Betroffenen zur Seite, um den seelischen Schock zu lindern. Für die Verletzten – sowohl körperlich als auch seelisch Verletzten – wurde Hilfe organisiert. Schüler, Lehrkräfte und Angehörige, die diese Ereignisse miterleben mussten, erhalten psychologische Betreuung, um das Erlebte zu verarbeiten. Auch in den kommenden Tagen sollen an der Schule Teams bereitstehen, um beim Umgang mit der Trauer und dem Trauma zu helfen. Österreichweit zeigen sich Menschen tief betroffen und bekunden Solidarität mit den Opfern von Graz.
Entsetzen bei Behörden und Öffentlichkeit
In ganz Österreich herrschen Trauer, Mitgefühl und Fassungslosigkeit über die Bluttat von Graz. Die Regierung in Wien reagierte umgehend auf die Nachricht: Bundeskanzler und Minister sagten alle für heute geplanten Termine ab. Eine Pressekonferenz anlässlich „100 Tage Regierung“ wurde kurzfristig gestrichen, ebenso andere öffentliche Auftritte – ein Zeichen dafür, wie sehr das Land unter dem Eindruck des Geschehens steht. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien“, ließ die Regierung verlauten, und man danke den Einsatzkräften für ihr entschlossenes Eingreifen (so der Tenor erster Stellungnahmen). Auch der steirische Landeshauptmann und der Grazer Bürgermeister zeigten sich tief erschüttert. In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die schreckliche Nachricht rasend schnell; hundertfach bekunden Menschen ihr Beileid, viele sind einfach nur sprachlos ob der Geschehnisse.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden auf Hochtouren. Das Innenministerium in Wien bestätigte am Vormittag offiziell, dass es „mehrere Tote und Schwerverletzte“ bei dem Vorfall gab. Die Polizei Steiermark sprach von einer außergewöhnlichen „Amoklage“, die um 10:00 Uhr ihren Ausgang nahm. Alle verfügbaren Kräfte in Graz wurden mobilisiert, um die Situation zu bewältigen. Gegen Mittag war der Großeinsatz zwar beendet, doch die Spurensicherung am Tatort hat erst begonnen. Beamte durchkämmten die Schule nach Beweismaterial, sicherten Patronenhülsen, Taschen und elektronische Geräte des Täters. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen mehrfachen Mordes eingeleitet. Noch am Tatort berieten Kriminalisten, wie es zu dieser entsetzlichen Bluttat kommen konnte – Hinweise auf Beweggründe des Schützen sucht man bislang vergeblich.
Für die Stadt Graz ist dies einer der dunkelsten Tage ihrer jüngeren Geschichte. Vor fast genau zehn Jahren, im Juni 2015, hatte bereits eine Amoktat die Stadt erschüttert: Ein Amokfahrer raste damals durch die Grazer Innenstadt und tötete drei Menschen – ein Ereignis, das vielen noch tief in den Knochen steckt. Dass nun abermals in Graz unschuldige Leben durch sinnlose Gewalt ausgelöscht wurden, macht die Tragödie umso unfassbarer. Österreich trauert an diesem Abend mit den Familien der Opfer. In den kommenden Tagen wird es sicher Trauerbekundungen, Gedenkminuten und Beileidsveranstaltungen geben. Die Schulgemeinschaft des BORG Dreierschützengasse steht vor der schwierigen Aufgabe, das Geschehene zu verarbeiten. Doch jetzt gilt zunächst alle Anteilnahme den Opfern dieser grauenhaften Tat – den Jugendlichen und Lehrern, die an einem gewöhnlichen Schultag aus dem Leben gerissen wurden. Es ist ein Tag, den Graz nie vergessen wird.