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Angst vor «Alfred»: Zyklon steuert auf Australiens Osten zu

Gestrichene Flüge und geschlossene Supermärkte: Erste Ausläufer des Zyklons «Alfred» haben Australiens Ostküste erreicht. Tausende sind schon ohne Strom – das Zentrum des Sturms wird noch erwartet.

«Alfred» soll voraussichtlich am Samstagmorgen (Ortszeit) auf Land treffen.
Foto: Jason O'brien/AAP/dpa

An der Ostküste Australiens haben erste Ausläufer des heftigen Zyklons «Alfred» die dicht besiedelte Küste erreicht und Strommasten umgerissen. Tausende Menschen im Süden von Queensland und im Norden von New South Wales seien bereits ohne Strom, berichtete der australische Sender ABC. Das «zerstörerische Zentrum» des Tropensturms wird nach neuesten Berechnungen des Bureau of Meteorology (BoM) voraussichtlich am späten Freitagabend oder Samstagmorgen (Ortszeit) nahe Brisbane auf Land treffen. 

Schulen und Supermärkte geschlossen

Zyklone erreichen in dieser Region nur sehr selten die Küste: «Alfred» ist der erste Zyklon seit 50 Jahren, der dort auf Land zusteuert. Seit Tagen laufen Vorbereitungen, um Anwohner in Sicherheit zu bringen und Häuser zu sichern. In den Medien ist «Alfred» absolutes Top-Thema, Reporter berichten rund um die Uhr aus dem Sturmgebiet.

Die meisten Schulen werden in den kommenden Tagen geschlossen bleiben. Auch der Flugverkehr in der Region soll eingestellt werden, und Hunderte Supermärkte haben bereits dicht gemacht. Die Behörden erwarten Windböen von etwa 150 Stundenkilometern, Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen und Monsterwellen. Viele Strände in der beliebten Touristenregion zwischen der Sunshine Coast nördlich von Brisbane und dem Surfer-Hotspot Byron Bay knapp 300 Kilometer weiter südlich sind bereits überflutet.

«Ich glaube nicht, dass ich hier jemals einen so großen „Swell“ gesehen habe, und ich glaube, er wird noch viel größer werden», sagte der professionelle Surfer Daniel Wills, der schon die höchsten Wellen der Welt geritten hat, der ABC. Mit «Swell» bezeichnen Surfer ankommende Wellen, die durch einen noch weit entfernten Sturm entstanden sind. Am Mittag (Ortszeit) befand sich der Zyklon etwa 280 Kilometer östlich von Brisbane und bewegte sich langsam vorwärts.

Premierminister Anthony Albanese hat regelmäßig mit der Bevölkerung über die Maßnahmen der Regierung gesprochen. Einer dieser Maßnahmen war die Bereitstellung von Rettungshubschraubern, um Betroffene nach dem Abflauen des Sturms möglichst schnell bergen zu können.

Tropische Wirbelstürme werden benannt, um die Kommunikation zwischen Meteorologen, Behörden und der Bevölkerung in Bezug auf Prognosen und Warnungen zu erleichtern. „Manchmal sind mehrere Stürme gleichzeitig in einer Region unterwegs. Durch die Namensgebung sollen Verwechslungen vermieden werden. Die Wahl treffen meist die Wetterdienste.“

Zyklon sollte ursprünglich «Anthony» heißen

In Australien wird dies vom Bureau of Meteorology übernommen, das einer alphabetischen Reihenfolge folgt. «Alfred» sollte ursprünglich «Anthony» genannt werden. Das hätte jedoch Verwirrung stiften können, da dies auch der Vorname des Premierministers Albanese ist – und er plant, bei der bevorstehenden Parlamentswahl um eine zweite Amtszeit zu kämpfen.

dpa