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Influencer zündet Rakete in Wohnung – Anklage wegen schwerer Brandstiftung

Der 23-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Das Video wurde millionenfach aufgerufen und löste Empörung aus.

Die brennende Rakete beschädigte in der Wohnung Möbel, verletzt wurde niemand. (Symbolbild)
Foto: Soeren Stache/dpa

Die Anklage gegen den Influencer, der in der Silvesternacht einen Raketenschuss in eine Wohnung in Berlin-Neukölln abgefeuert hat, um Empörung ausgelöst. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 23-Jährigen der versuchten schweren Brandstiftung, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und der Sachbeschädigung, wie ein Sprecher mitteilte.

Der Mann aus dem Westjordanland ist aufgrund von Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Er wurde am 4. Januar am Hauptstadtflughafen BER festgenommen, als er Deutschland verlassen wollte. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann bisher zu den Vorwürfen geschwiegen.

Rakete landet in Wohnung und explodiert

In einem mittlerweile gelöschten Video, das der arabische Influencer auf Instagram veröffentlicht hatte, war zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Anschließend zeigte die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster flog und im Inneren explodierte.

Gemäß der Staatsanwaltschaft wurden das Bett und die Tapete im Schlafzimmer des 53-jährigen Wohnungsinhabers durch die brennende Rakete beschädigt. Der Mann warf die brennenden Überreste der Rakete schnell aus dem Fenster und verhinderte so, dass das Feuer auf die Wohnung übergreift. Es gab keine Verletzten.

Staatsanwaltschaft: rücksichtslos und aus Eigennutz

Laut Staatsanwaltschaft wurde das Video mehr als sechs Millionen Mal binnen kurzer Zeit aufgerufen. Dem Influencer sei es bei der Tat vor allem darum gegangen, ein möglichst großes mediales Interesse auf sich zu ziehen, so der Vorwurf. Die Anklage geht davon aus, dass der 23-Jährige dabei «rücksichtslos und aus Eigennutz» die Gesundheit und das Eigentum anderer Menschen seinem eigenen Interesse unterordnete. 

Beitrag auf Instagram gelöscht 

Der Zwischenfall hatte zu Empörung geführt. Laut Staatsanwaltschaft war das Video auf dem Instagram-Account des arabischen Influencers mit über 310.000 Followern nach mehr als 36 Stunden nicht mehr sichtbar. Trotzdem wurde der Mitschnitt von Nutzern auf der Plattform X weiterverbreitet. Viele Personen verurteilen das Geschehene. Der Influencer selbst verfasste einen Beitrag, in dem er sich bei den Betroffenen entschuldigte.

dpa