Die norwegische Königsfamilie erlebt seit einem Jahr ein umfassendes Drama um schwere Vorwürfe gegen den Stiefsohn von Kronprinz Haakon. Nun bringt die Staatsanwaltschaft den Fall vor Gericht.
Anklage gegen Mette-Marits Sohn Marius Borg Høiby erhoben

Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit aus Norwegen wird vor Gericht gestellt. Etwa ein Jahr nach den ersten Vorwürfen wegen Gewalt hat der zuständige Staatsanwalt Sturla Henriksbø in Oslo Anklage gegen den 28-Jährigen erhoben.
Es handelt sich unter anderem um den Vorwurf der Vergewaltigung sowie schwerer Sexualdelikte gemäß dem norwegischen Vergewaltigungsparagrafen. Insgesamt sind 32 Anklagepunkte gegen Høiby erhoben. Der Gerichtsprozess gegen ihn soll laut Staatsanwalt voraussichtlich Mitte Januar 2026 beginnen. Ihm droht demnach eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit (51) und der Stiefsohn von Kronprinz Haakon (52). Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder: die vor Kurzem zum Studium nach Sydney gezogene Erbprinzessin Ingrid Alexandra (21) und den Prinzen Sverre Magnus (19). Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
Alkohol, Kokain, Festnahmen
Dennoch sind die royalen Schlagzeilen in Norwegen seit etwa einem Jahr immer wieder um Høiby herum. Nach den ersten Vorwürfen von Körperverletzung und Sachbeschädigung gab er im August 2024 zu, unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain gewalttätig gegenüber seiner damaligen Freundin gewesen zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. In einer schriftlichen Erklärung berichtete er damals von psychischen Problemen und davon, dass er schon seit einiger Zeit gegen den Drogenmissbrauch kämpfe.
Im Zuge der Untersuchungen erweiterte die Polizei die Vorwürfe gegen Mette-Marits Sohn stetig. Er wurde mehrfach festgenommen und befragt. Im November 2024 verbrachte er sogar eine Woche in Untersuchungshaft, als damals neue Anschuldigungen zu mehreren mutmaßlichen Sexualdelikten ans Licht kamen.