Ein Vorfall bei Vueling sorgt international für Aufsehen: Über 50 jüdische Kinder wurden in Spanien aus einem Flugzeug geworfen – angeblich wegen hebräischer Lieder. Während die Airline von Sicherheitsverstößen spricht, vermuten Kritiker Antisemitismus. Was wirklich passiert ist – und warum der Fall politische Wellen schlägt.
Aufsehen in Spanien: Über 50 jüdische Kinder wegen Hebräisch-Gesang vom Flug entfernt
Valencia, 24. Juli 2025 – Ein Gruppenrückflug von Spanien nach Paris endete im Drama: Rund 50 Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren sowie ihre Betreuerin wurden vor Start aus einer Vueling-Maschine eskortiert. Mutmaßlicher Grund: Ein Kind sang während des Wartens auf der Startbahn ein hebräisches Lied. Die Airlines und spanische Behörden geben darauf völlig andere Gründe an.
Vueling meldet „störendes Verhalten“, bestreitet antisemitische Motive
Laut Vueling Airlines wurde die Gruppe entfernt, weil bestimmte Kinder wiederholt Notfallausrüstung manipuliert und sich aggressiv gegenüber der Crew gezeigt hätten – insbesondere während der Sicherheitsanweisungen. Trotz mehrmaliger Ermahnungen hätten die Jugendlichen nicht reagiert, woraufhin die Polizei gerufen wurde. Die Airline betont: Es habe keinen Zusammenhang mit Religion oder Herkunft gegeben.
Beschwerden wegen möglichen antisemitischen Motivs – Eltern und Organisationen empört
Gegenüber israelischen Medien gaben Eltern und Verantwortliche des Kineret-Sommercamps eine andere Darstellung: Einer der Jugendlichen wurde gehört, wie er ein hebräisches Lied anstimmte – Mitarbeiter hätten dies als Provokation empfunden. Israels Minister Amichai Chikli bezeichnete den Vorgang als „einen der schwersten antisemitischen Vorfälle der letzten Zeit“. Die Campleiterin, 21 Jahre alt, wurde abgeführt – laut Eltern ohne Rechtfertigung.
Videoaufnahmen zeigen Szenen des Konflikts
Online kursieren Clips, in denen die Betreuerin zu Boden gedrückt und von der Guardia Civil gefesselt wird, während die Kinder und deren Gepäck getrennt und aus dem Flieger geführt werden. Zeugen berichten, dass die Betreuerin sich weigerte, ihre Handyvideos zu löschen – was zur Eskalation führte.
In ihrem Namen unterwegs: Große Betroffenheit und juristische Schritte angekündigt
Eltern berichten von schockierten Kindern und einer Atmosphäre wie aus „einer anderen Zeit“. Die Betroffenen sollen zu einem Hotel gebracht werden – ohne Alternativflug, Kaffee oder Verpflegung. Die Campleitung kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Airline einzuleiten. Die Federation of Jewish Communities of Spain forderte Aufklärung und Einsicht in Protokolle zu dem Vorfall.
Warum der Fall politische Wellen schlägt
Dieser Vorfall ist eingebettet in eine Reihe antisemitischer Zwischenfälle in Europa seit Oktober 2023. Laut aktuellen Berichten aus Spanien haben solche Vorfälle um bis zu 300 % zugenommen, was die Alarmbereitschaft jüdischer Gemeinden weltweit erhöht. Politiker auf allen Ebenen fordern nun gründliche Aufarbeitung.
Zwischen den Versionen – was bleibt als Wahrheit?
Fest steht: Die Jugendlichen trugen religiöse Symbole (etwa Kippa, Tallit, Davidstern) sichtbar, und es gab laut Zeugenaussagen ein kurzes hebräisches Lied. Die Airline nennt jedoch eindeutige Sicherheitsverstöße als Grund – und spätere Zwischenfälle im Terminal sollen zur Verhaftung beigetragen haben. Bislang sind keine offiziellen Ermittlungsbefunde veröffentlicht worden.
Was als harmloser Rückflug von einem Sommerlager begann, endete abrupt in einer öffentlichen Debatte über Hebräisch, Religion und Flugrechte. Die Kinder – aus Frankreich – sollten ihre Rückreise antreten; stattdessen strandeten sie stundenlang in Valencia. Jetzt wird es Aufgabe der Behörden, den Vorfall umfassend aufzuklären: War es eine unkontrollierte Situation durch Jugendliche? Oder wurden jüdische symbolträchtige Identitäten zum Grund der Ausgrenzung?