Er bekam Ausgang und tauchte dann ab. Nun ist die Flucht des Amokläufers von Ansbach aus der Psychiatrie beendet. Die Polizei nahm den 34-Jährigen fest.
Aus Psychiatrie in Bayern geflohener Amokläufer gefasst
Der flüchtige Amokläufer aus der Forensischen Psychiatrie in Ansbach wurde gefasst. Laut dem bayerischen Justizministerium wurde er in Kolumbien festgenommen und am Morgen nach Deutschland zurückgebracht. Der 34-Jährige war zuvor in der Psychiatrie in Erlangen untergebracht und wird nun zurück in die geschlossene Abteilung gebracht.
Vor etwa drei Wochen kehrte der Mann nicht von einem unbegleiteten Ausgang zurück. Die Polizei suchte mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm. Laut der behandelnden Klinik ging von dem Mann keine Gefahr aus.
Gemäß der Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen verurteilten Mann, der für einen Amoklauf an einer Schule in Ansbach im Jahr 2009 verantwortlich ist. Der damals 18-Jährige war mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails bewaffnet in die Schule gegangen und hatte neun Mitschüler und einen Lehrer verletzt. Im Jahr 2010 wurde er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt. Darüber hinaus ordnete eine Jugendkammer die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie an.
Ausgang als Teil der Therapie
Gemäß den Bezirkskliniken Mittelfranken durfte der Mann seit Anfang des Jahres regelmäßig die Forensische Psychiatrie für Tagesausgänge verlassen. Diese waren Teil seiner Therapie. Es gab bisher keine Zwischenfälle. Die Staatsanwaltschaft ordnete zuletzt am 4. Juli dieses Jahres die weitere Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an, wie von der zuständigen Strafvollstreckungskammer festgelegt.
Nach seiner Flucht muss der Mann laut Staatsanwaltschaft nun damit rechnen, dass alle Lockerungsmaßnahmen zurückgenommen werden. Es werde eine neue Risikobewertung vorgenommen. Der Missbrauch des gewährten Klinikausgangs als solcher war nicht strafbar, hieß es.