Ausläufer des Taifuns «Gaemi» lösen Erdrutsch aus, 240 Rettungskräfte im Einsatz, Evakuierungen und Betriebseinstellungen.
Sturzflut in China fordert zwölf Menschenleben
Ausläufer des Taifuns «Gaemi» haben in Zentralchina eine Sturzflut ausgelöst und mindestens zwölf Menschenleben gefordert. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, ist am Samstagmorgen ein einstöckiges Wohnhaus im Dorf Yuelin in der Provinz Hunan von einem durch starken Niederschlag ausgelösten Erdrutsch mitgerissen worden. Weitere sechs Personen wurden durch den Erdrutsch verletzt.
Bei dem zerstörten Gebäude soll es sich um ein Gästehaus handeln, das an Touristen vermietet wurde. Die Rettungsarbeiten sind weiterhin im Gange, insgesamt wurden 240 Einsatzkräfte in die Region entsandt. Ebenfalls ist am Samstag in der ostchinesischen Metropole Shanghai ein Lieferkurier von einem umfallenden Baum getötet worden, wie die Staatszeitung «The Paper» berichtet.
Über 300.000 Menschen evakuiert
Zwei Personen gelten weiterhin als vermisst in der nordostchinesischen Provinz Jilin. Aufgrund starker Niederschläge wurden 27.000 Einwohner im Nordosten des Landes evakuiert, und laut Angaben des Staatsfernsehens haben hunderte Fabriken vorübergehend ihren Betrieb eingestellt.
Auch in Fujian im Süden Chinas mussten fast 300.000 Einwohner evakuiert werden, während in der benachbarten Provinz Guangdong einige Zugverbindungen aufgrund des Sturms unterbrochen wurden. Es gibt bisher keine Informationen über Todesopfer in der Region.
Chaos und Verwüstung
Der Taifun «Gaemi» hat in den letzten Tagen in der gesamten Region für Chaos und Verwüstung gesorgt. Auf Taiwan waren zeitweise 800.000 Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten. Zudem starben mindestens zehn Personen im Zuge der Überschwemmungen.
Die stärksten Schäden hatte «Gaemi» zuvor auf den Philippinen verursacht. Dort ist die Todeszahl laut Medienberichten auf mittlerweile 34 gestiegen. In der Manilabucht sank zudem im Zuge der Unwetter ein Öltanker mit 1,4 Millionen Liter Industrieheizöl, die laut Angaben der philippinischen Küstenwache teilweise ausgetreten sind.
Bereits am Samstag wurde «Gaemi» wegen sinkender Windgeschwindigkeiten zu einem Tropensturm herabgestuft, doch in einigen Regionen Chinas besteht weiterhin ein erhöhtes Überschwemmungsrisiko.