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Auto stürzt in Mittellandkanal – viele Fragen bleiben offen

Rätsel um einen Crash mit drei Toten bei Braunschweig: Wie konnte der Wagen auf der engen B4 so rasen und durch das Brückengeländer brechen? Und warum entging der Fahrer einer Polizeikontrolle?

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Der schwarze Pkw wurde völlig zerstört. Das Dach des Wagens ist größtenteils abgerissen.
Foto: Swen Pförtner/dpa

Die Ermittlungen laufen nach einem schweren Unfall mit drei Toten bei Braunschweig. Nach einem Frontalzusammenstoß stürzte ein Auto von einer Brücke in den Mittellandkanal – drei Menschen verloren dabei ihr Leben, zwei wurden schwer verletzt.

Es gibt noch viele unbeantwortete Fragen – insbesondere, warum der Unfallfahrer sich nur wenige Minuten vor dem Zusammenstoß einer Polizeikontrolle entzogen hat.

Was bisher bekannt ist

Die Polizei berichtet, dass das Unfallauto am Samstagmittag mehrere Fahrzeuge auf der B4 mit stark überhöhter Geschwindigkeit rechts überholt und berührt hat – auf dieser Straße gibt es nur eine Fahrspur in jede Richtung. Danach prallte das Auto gegen die Leitplanke und geriet in den Gegenverkehr, wo es frontal mit einem anderen Auto kollidierte. Das Unfallauto durchbrach das Brückengeländer und stürzte in den Kanal.

Die drei Insassen des verunglückten Fahrzeugs verloren ihr Leben noch am Unfallort. Die beiden Insassen des Fahrzeugs, mit dem das Unfallauto frontal kollidierte, erlitten Verletzungen: eine schwer, die andere lebensbedrohlich. Die lebensbedrohlich verletzte Person wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei machte vorerst keine näheren Angaben zur Identität der Opfer in beiden Fahrzeugen.

Laut Polizei waren insgesamt fünf Fahrzeuge in den Unfall verwickelt. Auf Fotos vom Unfallort war ein stark beschädigter schwarzer Pkw zu sehen. Das Dach des Autos war größtenteils abgerissen. Der andere Wagen lag stundenlang am Boden des Mittellandkanals und wurde erst am späten Samstagabend mühsam geborgen.

Der Vorfall geschah in der Nähe des Autobahnkreuzes Braunschweig-Nord, wo die A 391 in die B 4 übergeht und den Mittellandkanal überquert. Zuvor kreuzt die A 391 die stark befahrene Autobahn 2 Hannover-Berlin. Die Bundesstraße 4 wurde in diesem Abschnitt vorübergehend vollständig gesperrt und der Schiffsverkehr im Mittellandkanal unterbrochen, um das Autowrack zu bergen.

Offene Fragen bleiben

Trotz der Kenntnis des genauen Unfallhergangs gemäß den Polizeiinformationen gibt es Fragen – insbesondere warum dieses riskante Überholmanöver auf der Bundesstraße durchgeführt wurde.

Haben der Fahrer und die anderen Passagiere des Wagens vor der Polizei fliehen? Laut Polizeiangaben wollten Beamte das Fahrzeug am Samstag gegen 13.00 Uhr auf der A2 in Richtung Hannover kontrollieren. Der Fahrer ignorierte jedoch das Anhaltesignal, entzog sich der Kontrolle und entkam schließlich der Sicht der Polizei, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Ob die Polizei die Verfolgung aufnahm, war zunächst unklar.

Nur kurz darauf, gegen 13.10 Uhr, informierten mehrere Notrufe die Polizei über den schweren Unfall.

dpa