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Italien erhöht Autobahngebühren ab 2026

Tarife steigen um 1,5 Prozent, trotz Regierungsbemühungen, Anpassungen zu verhindern. Kritik von Verkehrsministerium und Salvini.

Die Tarife steigen bei fast allen Autobahnmauten in Italien um durchschnittlich 1,5 Prozent. (Symbolfoto)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Zum Start des neuen Jahres sollten Autofahrer in Italien darauf vorbereitet sein, dass die Kosten für die Nutzung von gebührenpflichtigen Autobahnen steigen. Ab dem 1. Januar 2026 werden die Gebühren für fast alle Autobahnen im Durchschnitt um 1,5 Prozent erhöht, um der Inflation gerecht zu werden. Trotz der Bemühungen der Regierung, eine Erhöhung der Mautgebühren zu verhindern, wird diese Anpassung umgesetzt, wie das Verkehrsministerium in Rom mitteilte.

Laut dem Ministerium ist die höchste Tariferhöhung auf der Strecke Salerno-Pompeji-Neapel mit einem Anstieg von 1,925 Prozent zu verzeichnen. Auf der Brennerautobahn, die auch von Reisenden aus dem Norden nach Italien genutzt wird, ist eine Tariferhöhung von 1,46 Prozent geplant.

Regierung in Rom kritisiert Anpassung scharf

Das Verkehrsministerium, das von Vize-Regierungschef Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega-Partei geleitet wird, hat die Tarifanpassungen scharf kritisiert. Es hat auch auf ein Urteil des italienischen Verfassungsgerichts hingewiesen, das die Bemühungen des Ministeriums und der Regierung in Rom, die Mautgebühren vorerst einzufrieren, zunichtegemacht hat.

Die Preisentscheidungen für die Autobahnmaut in Italien beruhen auf einem komplexen Berechnungssystem. Preiserhöhungen sind in den Verträgen zwischen dem Staat und den jeweiligen Betreibergesellschaften eigentlich festgelegt. Als Begründung dient beispielsweise die Inflation. In den letzten Jahren wurden jedoch mehrere geplante Anpassungen der Mautgebühren verschoben. Auch Salvini setzte sich entschieden dafür ein, Anpassungen zu verhindern.

Autobahnbetreiber bekamen Recht

Dies erklärte das Verfassungsgericht im Oktober für verfassungswidrig und gab damit den Autobahnbetreibern recht. Die zuständige Verkehrsbehörde «Autorità di regolazione dei trasporti» (ART) legte dementsprechend nun fest, dass die tarifliche Anpassung an die Inflation durchschnittlich 1,5 Prozent betragen wird.

dpa