An einem Bahnübergang in Niedersachsen kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Zwei Menschen sterben. Mehr als 200 Zugreisende sind betroffen. Was ist bislang bekannt?
Junge und Mann sterben bei Zusammenstoß von Zug und Auto
Beim Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem Auto an einem beschrankten Bahnübergang in Bad Zwischenahn, Niedersachsen, wurden zwei Personen tödlich verletzt. Ein 13-jähriger Junge und ein 49-jähriger Mann befanden sich laut einem Polizeisprecher im Auto.
Im Zug befanden sich etwa 240 Personen. Der Polizeisprecher berichtete, dass der Lokführer einen Schock erlitten habe. Zudem hätten sich ein bis zwei Personen mit leichten Verletzungen gemeldet. Die «Nordwest-Zeitung» und der Sender RTL hatten zuerst über den Unfall berichtet.
Das Unglück ereignete sich gegen Mittag an einem halbseitig gesicherten Bahnübergang. Es war zunächst unklar, wie der Unfall genau passiert ist und ob die Schranke geöffnet oder geschlossen war. An einem halbseitig gesicherten Übergang kann man eine geschlossene Schranke umfahren.
Neben der Polizei waren auch Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notfallseelsorge vor Ort und kümmerten sich um die Menschen. Im Feuerwehrhaus wurde den Betroffenen Hilfe und Betreuung angeboten.
Feuerwehr evakuiert Zug
Betroffen war nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) ein Regionalexpress, der auf einer Fahrt von Norddeich/Mole (Landkreis Aurich) nach Hannover war. «Die Strecke ist bis auf weiteres gesperrt», sagte eine Bahnsprecherin. Auch die Straße im Ortsteil Kayhauserfeld wurde für den Verkehr gesperrt.
«Im Zug waren ein paar Leichtverletzte, bedingt durch die Bremsung», sagte der stellvertretende Sprecher der Kreisfeuerwehr Ammerland, Jens Gerdes. Die Verletzten seien vom Rettungsdienst behandelt worden.
Der Einsatzort sei für die insgesamt rund 100 Rettungskräfte über eine Nebenstraße gut erreichbar gewesen, sagte Gerdes. «Wir haben erst versucht, eine Rettung durchzuführen», sagte er. Für den Mann und den Jungen in dem Auto sei aber jede Hilfe zu spät gekommen. Sie starben am Unfallort. Die Feuerwehrleute hätten sich dann auf die Bergung sowie auf die Evakuierung des Zugs konzentriert. «Eineinhalb Stunden nach dem Unfall war der Zug komplett evakuiert.»
Bahnstrecke gesperrt
«Das Feuerwehrhaus ist hier gleich nebenan», sagte Gerdes. Dort seien alle Reisenden gesammelt, mit Getränken versorgt und Daten erfasst worden. Die Bahn sollte den Weitertransport mit Bussen oder Taxen organisieren.
Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Bad Zwischenahn und Oldenburg auf der Bahnstrecke eingerichtet. Züge von Norddeich endeten vorzeitig in Bad Zwischenahn. Züge aus Hannover fuhren nur bis Oldenburg. Die Deutsche Bahn informierte die Reisenden auf der Plattform X, sich vorab über die Fahrten zu informieren.
Neben einem Rettungshubschrauber war auch eine Drohnengruppe der Feuerwehr im Einsatz. So sollte der Unfall für die Polizei dokumentiert werden.