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Bandengewalt in Haiti – Passagierflugzeuge angeschossen

Haiti leidet unter extremer Bandengewalt – schwer bewaffnete Gruppen haben die Hauptstadt Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle. Auch der Flugverkehr wird in Mitleidenschaft gezogen.

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Zwei Passagierflugzeuge wurden in Haiti Medienberichten zufolge angeschossen. (Archivbild)
Foto: Wilfredo Lee/AP/dpa

Im Krisenstaat Haiti sind Medienberichten zufolge zwei Passagierflugzeuge von US-Fluglinien angeschossen worden. Eine Spirit-Maschine aus Florida wurde am Montag während des Landeanflugs auf den Flughafen Toussaint Louverture von Schüssen getroffen und musste nach Santiago in der Dominikanischen Republik umgeleitet werden, wie CNN und der «Miami Herald» übereinstimmend berichteten. Dabei soll ein Besatzungsmitglied leicht verletzt worden sein. 

Die Reifen des Fliegers seien bereits am Boden gewesen, berichtete der «Miami Herald» unter Berufung auf einen Passagier. Der Pilot sei daraufhin mehrmals über der Hauptstadt Port-au-Prince gekreist, bevor er nach Santiago geflogen sei, hieß es weiter. 

Der Schaden an einem Flugzeug der Airline JetBlue wurde erst nach der Landung in New York festgestellt. Die US-Luftfahrtbehörde habe daraufhin ein bis zum 18. November befristetes Verbot für alle Flüge aus den USA nach Haiti verhängt, berichtete der «Miami Herald». Weshalb und wer geschossen hatte, blieb bislang unklar. 

Haiti leidet unter Bandengewalt

Haiti bleibt das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und kämpft seit Jahren gegen die Gewalt schwer bewaffneter Banden, die größtenteils die Kontrolle über Port-au-Prince haben. Medienberichten zufolge wurde am Montag ein neuer Ministerpräsident ernannt. Der Geschäftsmann Alix Didier Fils-Aimé wird den bisherigen Interimsregierungschef Garry Conille ersetzen, wie der Übergangs-Präsidialrat des Karibikstaates in einem Erlass bekannt gab.

Eine multinationale Sicherheitsmission unter der Führung Kenias arbeitet derzeit daran, die öffentliche Ordnung in Haiti wiederherzustellen. Die Sicherheitsmission mit geplanten 3.000 Einsatzkräften wurde im Oktober letzten Jahres vom UN-Sicherheitsrat genehmigt. Erst im Juni trafen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti ein – bisher sind es nur wenige Hundert Beamte.

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