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FC Bayern siegt gegen PSG trotz Unterzahl

Die Bayern bewiesen Stärke zu zehnt und Gnabry glänzte. Díaz brillierte, dann flog er vom Platz. Ein spannendes Spiel.

Luis Díaz (r) erzielt das frühe 1:0 für Bayern.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Ein zunächst brillanter und dann lange kämpferischer FC Bayern, der in Unterzahl war, setzte seinen Siegeszug auch beim Champions-League-Titelverteidiger Paris Saint-Germain fort. Der Kolumbianer Luis Díaz glänzte als Doppel-Torschütze (4./32. Minute) beim 2:1 (2:0) – dem 16. Sieg im 16. Saisonspiel – am Dienstagabend im Prinzenpark. Danach wurde er zum bitteren Rotsünder.

In Überzahl schlug PSG aber nur einmal zurück durch den eingewechselten Portugiesen João Neves (74.). Der übereifrige Flügelstürmer Díaz hatte kurz vor dem Pausenpfiff in Höhe der Mittellinie bei einer übereifrigen Grätsche nicht den unerreichbaren Ball, sondern PSG-Verteidiger Achraf Hakimi hart am Fuß getroffen.

Díaz erst eiskalt und dann zu feurig im Zweikampf

Der marokkanische Spieler musste verletzt vom Feld getragen werden, von den Betreuern gestützt. Schiedsrichter Maurizio Mariani (Italien) zeigte zunächst Gelb – und zog nach dem Video-Check dann doch Rot.

Die Bayern zeigten in der zweiten Hälfte auch mit zehn Mann, dass sie derzeit das stärkste Team in Europa sind. Das Topspiel der Ligaphase hielt viel von dem, was es versprach, auch wenn es sich nach der Roten Karte veränderte. Höchstgeschwindigkeit, taktische Raffinesse und mutiges, hohes Verteidigen der Bayern bestimmten zuvor das Bild. «Ein extremes Spiel», hatte Bayern-Coach Vincent Kompany vor dem Anpfiff bei Prime Video angekündigt.

Und er sagte: «Es ist gefährlich, wenn man einen Schritt zurückgeht gegen so eine Mannschaft.» Also gingen seine Spieler lieber wild entschlossen vor. Und PSG bot vier Monate nach dem 2:0-Erfolg gegen die Bayern im Viertelfinale der Club-WM in den USA mit der schweren Verletzung von Nationalspieler Jamal Musiala defensiv einiges an in diesem Spiel ohne Verschnaufpausen.

Gnabry führt die Bayern vor der Pause an 

Serge Gnabry war der Schlüsselspieler des FC Bayern München. Nachdem er den Ball wunderbar auf Michael Olise weitergeleitet hatte, konnte der Franzose den Torwart Lucas Chevalier nicht überwinden, aber Luis Díaz war erfolgreich beim Nachschuss.

Eine Schrecksekunde überstanden die Bayern, weil das 1:1 von Ousmane Dembélé wegen Abseits nicht zählte (25.). «But annulé», also Tor aberkannt leuchtete auf der Anzeigetafel nach der VAR-Überprüfung auf. Kurz darauf musste der angeschlagen in die Partie gegangene Ballon d’Or-Gewinner Dembélé vom Platz. Es ging doch nicht mehr beim Mittelstürmer.

Das Kombinationsspiel der Bayern lief gut. Gnabry traf den Pfosten (31.). Dann schnappte sich Díaz den Ball vom Fuß des unkonzentrierten PSG-Kapitäns Marquinhos und verwandelte erneut eiskalt. Sein erster Doppelpack für die Bayern. Bevor der 28-Jährige vom Platz flog, hätte Joshua Kimmich nach einer Vorlage von Gnabry das 3:0 erzielen können. Doch der Schuss landete neben dem Tor.

Starke Verteidiger und Neuer

Nach der Halbzeit war das Spiel natürlich völlig anders. Kompany reagierte auf die Unterzahl, indem er den bärenstarken Gnabry herausnahm und den jungen Tom Bischof brachte. Eine taktische Entscheidung.

Bei den Bayern stand die Defensive mit den starken Innenverteidigern Dayot Upamecano und Jonathan Tah sowie Torwart Manuel Neuer im Mittelpunkt. Der Kapitän zeigte bereits vor der Pause eine starke Fußabwehr gegen Bradley Barcolo (30.). Einen gewaltigen Distanzschuss von Vitinha wehrte der 39-Jährige mit den Fäusten ab (68.). Paris übte Druck aus, jedoch war auch viel Aktionismus im Spiel. Die Bayern gerieten nicht in Verwirrung. Nach vorne fehlte jedoch Entlastung.

dpa