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Bayern verlieren nach Horror-Szene um Musiala gegen PSG

Der Viertelfinal-Knaller zwischen Bayern und Paris wird von einer sehr schweren Verletzung von Nationalspieler Musiala überschattet. Doué und Dembélé entscheiden die Partie.

Jamal Musiala muss schwer verletzt abtransportiert werden.
Foto: Brynn Anderson/AP/dpa

Nach einer schrecklichen Verletzungsszene um Jamal Musiala konnte der FC Bayern München geschockt nicht mehr ins Halbfinale der Club-WM gegen Paris Saint-Germain kämpfen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister verlor gegen den Champions-League-Sieger im temperierten Stadion von Atlanta mit 0:2 (0:0) und muss am Sonntag vorzeitig heimfliegen.

Das war jedoch nicht so schmerzhaft wie die wohl schwere Verletzung von Musiala im letzten Bayern-Spiel von Thomas Müller, der als Joker kam. Jungstar Désiré Doué (78. Minute) und Ousmane Dembélé (90.+6) erzielten vor 66.937 Zuschauern die Treffer für Paris. Die Bayern hatten Pech mit zwei Abseitstoren von Dayot Upamecano (45.+2) und Harry Kane (87.), der vor dem Gegentor den Ball verlor. Mit zwei Roten Karten für Willian Pacho und den Ex-Münchner Lucas Hernández waren die Bayern am Ende in Überzahl, konnten die Partie aber nicht mehr wenden.

Musiala-Verletzung überschattet Partie

Der entscheidende Moment des Spiels ereignete sich in der letzten Aktion der ersten Halbzeit. Willian Pacho, Verteidiger von PSG, blockte im eigenen Strafraum gegen Musiala. Dann kam Torwart Gianluigi Donnarumma herangerauscht, warf sich mit höchstem Einsatz auf den Ball.

Der 1,96 Meter große und 90 Kilogramm schwere Italiener traf die Kugel, aber auch Musiala. Dieser blieb mit einem schlimm verdrehten Bein liegen und musste nach einer Erstbehandlung mit der Trage und Schmerzen in die Katakomben abtransportiert werden. Erster Verdacht: Beinbruch.

Auch Donnarumma ist geschockt

Nicht nur Musialas Teamkollegen waren schockiert. Donnarumma schlug ebenfalls entsetzt die Hände vors Gesicht, als er die Konsequenzen seiner unbeabsichtigten, aber folgenschweren Aktion bemerkte.

Im Moment war die Begeisterung für dieses Viertelfinale vorbei, die Bayern-Trainer Vincent Kompany rund 16 Stunden zuvor im Stadion bei der Pressekonferenz geäußert hatte. «Diese Spiele sind einfach geil. Die will man spielen. Wir haben Bock darauf, weil wir gegen eine Mannschaft spielen, die letzte Saison alles gewonnen hat», hatte der 39 Jahre alte Belgier gesagt.

Kompany ging bei der Aufstellung auch „All in“ wie am Pokertisch. Musiala lief erstmals nach drei Monaten und seinem Muskelbündelriss beim Bundesligaspiel in Augsburg wieder in der Münchner Startelf auf. Der 22-Jährige versuchte, Magie zu verbreiten, rutschte mehrmals aus und verletzte sich dann schwer. Ein Schock – nicht nur für ihn, sondern auch für seine Teamkollegen. Zuvor musste auch Josip Stanisic angeschlagen vom Platz (34.).

Im Mercedes-Benz-Stadion, das geschlossen und angenehm temperiert war, spielten die Bayern auf gleicher Höhe mit dem favorisierten PSG-Ensemble, das fünf Wochen zuvor in München das Champions-League-Endspiel gegen Inter Mailand triumphal mit 5:0 gewonnen hatte. Wer begeht den entscheidenden Fehler? Wer startet die spektakuläre Offensive? Diese Fragen wurden schnell in der Mega-Fußballarena gestellt.

Torhüter im Fokus

Viele schnelle Angriffe fanden statt – mit den beiden Torhütern im Mittelpunkt. Bayern-Kapitän Manuel Neuer zeigte eine überragende Reaktion gegen Khvicha Kvaratskhelia (32.) und Bradley Barcola (49.). Der 39-Jährige hätte jedoch fast ein Gegentor verursacht, als er kurz vor dem 0:1 einen Abspielfehler machte, aber der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembélé schoss am leeren Tor vorbei (74.).

Der PSG-Torwart Donnarumma hielt erneut einen kräftigen Schuss von Michael Olise (27.). Serge Gnabry kam zur Halbzeit für Musiala bei den Bayern, aber das war letztendlich eine Randnotiz.

dpa