Beginn der Nobelpreis-Saison – Medizin macht den Anfang
In Stockholm steht die erste Entscheidung an, wer in diesem Jahr einen Nobelpreis erhält. Den Anfang machen traditionell die Mediziner.
Im Nobelforum in Stockholm wird am Montag verkündet, wer den Medizin-Nobelpreis erhält. (Archivbild)
Foto: Steffen Trumpf/dpa
Die erste Nobelpreis-Bekanntgabe des Jahres findet in der schwedischen Hauptstadt Stockholm statt. Die Nobelversammlung des Stockholmer Karolinska-Instituts wird frühestens um 11.30 Uhr bekanntgeben, wem sie in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis zuspricht.
Die Enthüllung in der Kategorie Physiologie oder Medizin markiert traditionell den Beginn der jährlichen Auswahl von herausragenden Experten, Literaten und Friedensstiftern. In den nächsten Tagen werden dann nach und nach die Ankündigungen in den anderen Kategorien Physik, Chemie, Literatur, Frieden und Wirtschaftswissenschaften folgen.
Die Nobelpreise wurden von dem schwedischen Dynamit-Erfinder und Stifter Alfred Nobel (1833-1896) ins Leben gerufen. In seinem Testament bestimmte er, dass die Zinsen seines Vermögens dazu verwendet werden sollen, Preise für diejenigen zu finanzieren, die der Menschheit im jeweiligen Vorjahr in den Bereichen Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Frieden den größten Nutzen gebracht haben.
Die Einführung der Kategorie Wirtschaftswissenschaften erfolgte erst Ende der 1960er Jahre. Die Auszeichnung wird von der schwedischen Zentralbank gestiftet.
Nur 13 Frauen unter bisherigen 229 Preisträgern
Die ersten Nobelpreise wurden im Jahr 1901 verliehen – den ersten Medizin-Nobelpreis erhielt damals der Deutsche Emil von Behring. Der bisher letzte aus Deutschland stammende Medizin-Preisträger war 2013 der in Göttingen geborene Deutsch-Amerikaner Thomas Südhof. Im Jahr 2022 wurde der in Leipzig tätige Schwede Svante Pääbo für seine wegweisenden Erkenntnisse zur menschlichen Evolution mit dem Preis ausgezeichnet.
Vor 30 Jahren war Christiane Nüsslein-Volhard die einzige deutsche Frau, die den Medizin-Nobelpreis gewonnen hatte. Von den bisherigen 229 Preisträgern in dieser Kategorie waren insgesamt nur 13 Frauen.
Der Medizin-Nobelpreis kann an einen einzelnen Preisträger oder an zwei oder drei Forscher gemeinsam verliehen werden, die beispielsweise im selben Themenbereich geforscht haben. Im letzten Jahr wurde die Auszeichnung an die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun verliehen. Sie wurden für die Entdeckung der microRNA und ihrer Rolle bei der Genregulierung geehrt.
Die Nobelpreise werden am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel, verliehen. Die Auszeichnung ist in diesem Jahr wieder mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie dotiert.
