Ein Problemwolf greift in einem Naturgebiet immer wieder Menschen an. Jetzt wird ein Sechsjähriger gebissen und in einen Wald geschleift. Die Behörden haben eine dringende Warnung an die Bevölkerung.
Behörden: Wolf beißt Jungen in den Niederlanden
Höchstwahrscheinlich ein Wolf hat in den Niederlanden ein spielendes Kind angegriffen und in einen Wald geschleift. «Alle Beteiligten gehen davon aus, dass es sich um einen Wolf handelt, und wir handeln entsprechend», sagte der Sprecher der Provinz Utrecht, Cor van der Leemputten. Nach dem Angriff vom Mittwoch in einem großen Naturpark bei Utrecht war ein Sechsjähriger mit Bisswunden in eine Klinik gekommen.
Die Provinz hat Eltern dazu aufgefordert, die Wälder dort mit Kindern zu meiden. Ein Problemwolf hat bereits mehrmals Menschen in dem Gebiet angegriffen und soll mit behördlicher Genehmigung abgeschossen werden. Es wurde ein nächtliches Betretungsverbot für die Wälder im Naturgebiet Utrechtse Heuvelrug erlassen. Tagsüber wird empfohlen, lieber in Gruppen in dem Gebiet unterwegs zu sein und sich nicht abseits der Wege aufzuhalten.
Warnung vor Verfolgungstrieb des Wolfes
«Seien Sie besonders wachsam, wenn Sie im Wald joggen, reiten oder Mountainbike fahren; diese Aktivitäten können den Verfolgungstrieb des Wolfes auslösen», wurde gewarnt. «Seien Sie wachsam und passen Sie auf!» Auch das Landgut Den Treek Henschoten, wo es zu dem Angriff kam, riet Besuchern zu höchster Vorsicht, solange der Problemwolf nicht getötet sei.
Der Vater des angegriffenen Jungen erzählte dem Sender RTL, dass seine drei und sechs Jahre alten Söhne im Bereich der Pyramide von Austerlitz gespielt hätten, als plötzlich ein hundeähnliches Tier auf sie zugerannt sei. Zunächst habe er gedacht, dass es sich um den Hund eines Mannes handelte, der in der Nähe saß und spielen wollte.
Wolf springt von Bank aus auf den Jungen
Dann aber sei das Tier auf eine Bank gesprungen und habe sich von dort aus auf den Sechsjährigen gestürzt, ihn an der Achselhöhle gepackt und ins Gebüsch gezerrt. Umstehende hätten mit Stöcken auf den Wolf geschlagen. «Der zögerte wegzulaufen, gab aber schließlich auf. Es brauchte wirklich physische Kraft, um den Wolf zu vertreiben.»
Im Spital stellte sich heraus, dass die Verletzungen schlimmer waren als angenommen. Zusätzlich zur Bisswunde in der Achsel, die genäht wurde, wurde das Kind auch an der Brust, am Rücken und im Gesicht verletzt.
Seit einiger Zeit wird vor Wölfen im Naturgebiet gewarnt. Vor etwa einer Woche wies ein Richter einen Einspruch gegen die Genehmigung zum Abschuss des Problemwolfs namens Bram zurück. Im vergangenen Jahr kam es zu mehreren Vorfällen mit dem Problemwolf, der eine Frau ins Bein biss und ein Kind während eines Schulausflugs in die Seite biss.
Aufgrund des auffälligen Verhaltens wurde schließlich die Abschiebung dieses Wolfes genehmigt. Laufende DNA-Untersuchungen sollen klären, ob auch der Sechsjährige von Problemwolf Bram angegriffen wurde. Wie der Provinzsprecher mitteilte, werden die Ergebnisse in etwa zwei Wochen erwartet.