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Deutschland besiegt Frankreich im Elfmeterschießen

Berger und Däbritz halten die Nerven und sichern den Sieg für Deutschland. Hoffmann und Bühl zeigen starke Leistungen in einem knappen Spiel.

Ging vorbildlich voran: Kapitänin Janina Minge.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Basel (dpa) –

Ann-Katrin Berger: Hat dieses Mal auf riskante Aktionen verzichtet. Sehr souverän bei hohen Bällen und auch stark auf der Linie. Großartige Leistung in der Nachspielzeit, als sie das 1:2 bei einem missglückten Minge-Kopfball verhinderte. Und dann die Heldin im Elfmeterschießen mit zwei gehaltenen Bällen. Hat sogar selbst einen verwandelt.

Sarai Linder hatte es mit der Startstürmerin Delphine Cascarino zu tun. Erhielt jedoch gleich zu Beginn einen Schlag auf den Fuß und erholte sich nicht mehr davon. Wurde nach 20 Minuten für Sophia Kleinherne ausgewechselt.

Kathrin Hendrich sollte die Abwehr stabilisieren, aber nach 13 Minuten nahm sie sich selbst aus dem Spiel: Sie zog am Zopf von Griedge Mbock – Rot und Elfmeter. Das darf der erfahrenen Ex-Wolfsburgerin nicht passieren.

Rebecca Knaak: Trotz eines schwachen Auftritts gegen Schweden war sie absolut zuverlässig und präsent. Kurz vor der Pause zeigte sie eine starke Rettungsaktion per Kopf. Ihren Elfmeter verwandelte sie sicher.

Franziska Kett: Die Angriffe Frankreichs liefen hauptsächlich über die andere Seite – was auch für die neue Linksverteidigerin sprach. Die 20-Jährige war immer der Geschwindigkeit der Französinnen gewachsen.

Janina Minge: Die Kapitänin und Abwehrchefin war energisch und hart in ihrer Vorgehensweise. Sie grätschte gnadenlos und versuchte, sich auch im Spielaufbau zu engagieren, was in Unterzahl schwieriger wurde.

Sjoeke Nüsken: Eine Denkerin und Lenkerin in einem äußerst schwierigen Spiel. Sie brachte ihr Team durch ein cleveres Kopfballtor zum 1:1 zurück. Allerdings vergab sie die große Chance zur Führung beim Elfmeter. Sie wird aufgrund ihrer zweiten Gelben Karte im Halbfinale fehlen.

Elisa Senß: Klebte regelrecht an ihren Gegenspielerinnen – sobald sie die schnellen Französinnen zu fassen bekam. Flickte unermüdlich immer wieder Löcher aus.

Jule Brand: Sie machte viele Meter nach hinten und nutzte dabei ihr Tempo aus. Dies ging jedoch auf Kosten ihrer Flügelläufe. Die zukünftige Stürmerin von Olympique Lyon holte dann einen Elfmeter heraus – den Nüsken verschoss.

Giovanna Hoffmann: Überraschend stand Torjägerin Lea Schüller in der Startelf, nach drei Jokereinsätzen in der Vorrunde. Die Leipzigerin hielt vorne die Bälle fest. Mit ihrer Körperlichkeit tat sie dem Team richtig gut. Beim Abgang erhielt sie viel Applaus.

Klara Bühl hatte in Elisa de Almeida eine Weltklasse-Verteidigerin als Gegner und war zu Beginn offensiv nicht so präsent wie gewohnt. Den Eckball zum Ausgleich schlug sie. In der zweiten Halbzeit steigerte sie dann ihr Tempo.

Sophia Kleinherne erschien in der 20. Minute als Ersatz für die verletzte Linder für ihr EM-Debüt. Sie passte sich gut an und bewies, dass weiterhin mit ihr zu rechnen ist.

Lea Schüller: Kam in der Verlängerung für die völlig erschöpfte Hoffmann und wurde gleich mit «Schüller, Schüller»-Sprechchören begrüßt. Das erhoffte Jokertor gelang ihr aber nicht. 

Selina Cerci ersetzte Kett in der 114. Minute, da diese am Ende von Krämpfen geplagt war und sich nicht mehr groß in Szene setzen konnte.

Sara Däbritz: Die einzige verbliebene Europameisterin von 2013 wurde kurz vor Ende der Verlängerung auf den Platz geschickt. Ihre Aufgabe war es, mit ihrer Ballsicherheit zu helfen, damit das deutsche Team kein weiteres Gegentor kassiert. Beim Elfmeterschießen setzte sie den Ball sicher ins Netz.

Linda Dallmann: Die Spielmacherin hatte auch in den ersten beiden Gruppenspielen nur einen Kurzeinsatz. Dennoch wird ihr das 70. Länderspiel lange in Erinnerung bleiben.

dpa