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Explosion im Schahid Radschaei Hafen: Zahl der Todesopfer steigt auf 28

Mehr als 800 Verletzte, 6 Vermisste – Krankenhäuser überfordert, Patienten in andere Städte verlegt, Ursache unklar.

Die Zahl der Todesopfer der Explosion in Südiran ist innerhalb weniger Stunden von 7 auf 14 gestiegen.
Foto: Razieh Pudat/Iranian Students' News Agency, ISNA/AP/dpa

Die Anzahl der Todesopfer nach der Explosion im Schahid Radschaei Hafen in der südiranischen Hormusgan Provinz ist erneut gestiegen und liegt jetzt bei 28. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurden bei dem Vorfall am Samstag mehr als 800 Personen verletzt – vor Ort wird sogar von über 1000 gesprochen – sechs Personen werden seit 24 Stunden vermisst.

Die Krankenhäuser in der Provinz sind überlastet und müssen viele Patienten in andere Städte verlegen, da sie mit der Behandlung der vielen zum Teil Schwerverletzten überfordert sind. Die Einwohner der Provinz Hormusgan werden weiterhin dazu aufgefordert, Blut für die Verletzten zu spenden.

Präsident fordert lückenlose Aufklärung

Die örtlichen Behörden behaupten, dass die Situation in der Hafenstadt wieder normal ist, aber über die Ursache der Katastrophe wird weiterhin geschwiegen. Hat sich die Explosion, wie ursprünglich berichtet, in einem Treibstofflager im Hafen ereignet oder war die unsachgemäße Lagerung von Raketentreibstoff in einem der Depots der Auslöser? Auch ein Sabotageakt durch den Erzfeind Israel wird nicht ausgeschlossen. Präsident Massud Peseschkian hat angeordnet, dass das Unglück vollständig aufgeklärt wird und zu diesem Zweck ein Spezialteam mit zwei Ministern an den Unglücksort geschickt.

Mehrere Staatschefs, darunter der russische Präsident Wladimir Putin, haben dem Iran ihr Beileid zu dem Unglück ausgesprochen. Laut dem Kreml schickte Russland auch zwei Zivilschutzflugzeuge mit Personal in den Iran, um bei den Löscharbeiten zu unterstützen. Ebenso wurden Einheiten der iranischen Luftwaffe und Marine als Hilfstruppen mobilisiert.

Die Druckwelle der Explosion war so stark, dass sie noch in einem Umkreis von 50 Kilometern zu spüren war. Es entstanden erhebliche Schäden an der Hafeninfrastruktur, die den Im- und Export des Landes für unbestimmte Zeit beeinträchtigen wird. Schahid Radschaei ist der größte Containerhafen des Landes und ein Teil des Hauptseehafens von Bandar Abbas in der Provinz Hormusgan. Dort wird mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt.

dpa