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Drei Polizisten in Italien bei Einsatz getötet

In der Nähe von Verona soll ein Haus zwangsgeräumt werden. Als die Polizei die Tür öffnet, kommt es zu einer Explosion. Die Bewohner sollen mehrfach damit gedroht haben, sich in die Luft zu sprengen.

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Italienische Polizisten sind bei einer Explosion gestorben. (Symbolbild)
Foto: Christoph Sator/dpa

Bei der Zwangsräumung eines Hauses in Italien sind drei Polizisten durch eine scheinbar absichtlich herbeigeführte Explosion ums Leben gekommen. Die Männer starben während des Versuchs, in der norditalienischen Gemeinde Castel D’Azzano in der Nähe von Verona in ein Gebäude einzudringen, das evakuiert werden sollte, wie die Behörden berichteten. Die Explosion ereignete sich beim Öffnen der Eingangstür. Mindestens 15 weitere Polizisten und Feuerwehrleute wurden verletzt.

Die Räumung war nach italienischen Medienberichten seit mehreren Tagen geplant, weil sich die Bewohner weigerten, das Haus zu verlassen. Nach ersten Erkenntnissen löste eine Frau die Explosion aus. Sie und ein Bruder wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Nach einem weiteren Bruder wird noch gesucht. Nach einem Bericht der Tageszeitung «La Repubblica» hatten die Geschwister mehrfach damit gedroht, sich in die Luft zu sprengen.

Berichte: Bewohner in finanziellen Schwierigkeiten

Nach der Explosion kollabierte das zweistöckige Gebäude und begrub die Polizisten darunter. Die Feuerwehrleute, die auch vor Ort waren, kamen sofort zur Rettung. „Für die drei Carabinieri kam jedoch jede Hilfe zu spät“, wurde berichtet. Das Alter der Verstorbenen wurde von der Polizei zunächst nicht bekannt gegeben.

Die Bewohner des Hauses, die in der Landwirtschaft arbeiteten, sollen laut Medienberichten bereits seit einiger Zeit finanzielle Probleme gehabt haben. Im vergangenen Jahr sollen sie sich zweimal der Zwangsvollstreckung widersetzt haben, indem sie eine Gasflasche öffneten. Die Geschwister sollen etwa 60 Jahre alt sein. Die Polizei wurde am Dienstag mit Spezialeinheiten unterstützt von der Feuerwehr zu dem Einsatz gerufen.

Innenminister: «Wahrscheinlich Gasflasche aktiviert»

Nach der Explosion suchten Rettungskräfte in den Trümmern des praktisch völlig zerstörten Hauses nach weiteren Verletzten. Italiens Innenminister Matteo Piantedosi sagte im Fernsehen: «Es ist wahrscheinlich, dass jemand von innen eine Gasflasche aktiviert hat.» Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, sprach von einer «furchtbaren Tragödie».

dpa